Berlin
Spurensuche
© Wolfgang Scholvien - visitberlin
Wo stand denn hier die Mauer?
Sie trennte Berlin im Herzen. Ein Beton-Bollwerk, das traurige Weltgeschichte schrieb und zum Symbol des Schreckens wurde für die geteilte Metropole. Der Ostteil der Stadt: zugemauert, abgeschnitten. Im Westen schauten Berliner und Besucher aus aller Welt auf Aussichttürmen über die Mauer nach drüben, versuchten Tausende Graffitis dem grauen Koloss seine mörderische Brutalität zu nehmen. An ihr starben Menschen, an ihr entschieden sich Schicksale, an ihr forderte US-Präsident Ronald Reagan noch 1987: Mister Gorbatschow, tear down this wall! (Reißen Sie diese Mauer ein).


Tipps für Touristen:




Weiterführende Links:
Am 9. November 1989 fiel die Mauer, Symbol der Teilung Berlins und Deutschlands, aber auch des Kalten Krieges. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 waren die beiden deutschen Staaten voneinander getrennt und West-Berlin von der Mauer umgeben. Als Ende der 80er die Proteste in der DDR immer stärker wurden, öffnete das ostdeutsche Regime am 9. November 1989 die Grenzübergänge. In dieser Nacht und in den nächsten Tagen wurde in der ganzen Stadt gefeiert - Berliner aus Ost und West und Besucher aus aller Welt lagen sich in den Armen. Die friedliche Revolution hatte die Teilung überwunden. Seit dem Mauerfall und der Wiedervereinigung hat sich Berlin sehr verändert: Die beiden Stadthälften sind wieder zusammengewachsen, historische Gebäude wurden restauriert, neue Viertel und spektakuläre Bauten entstanden.

Was ist von der Mauer geblieben? Wo findet man außer in New York, Brüssel und in vielen hunderttausend privaten Vitrinen noch steinerne Mauer-Erinnerungen? Eine Suche, die mühsam ist, weil im Rausch und Trubel der Nachwendezeit die meisten Mauer-Reste abgerissen und zerstört wurden. Der Berliner Senat hat mittlerweile ein Gesamtkonzept erarbeitet, das in den nächsten Jahren neben bereits bestehenden Projekten das sichtbare Erinnern an die Zeit der geteilten Stadt neu ermöglichen soll.


Der Verlauf der gut 40 Kilometer langen innerstädtischen Grenze ist im heutigen Stadtbild nicht mehr ununterbrochen dokumentiert. Eine Doppelreihe klobiger Kopfsteinpflastersteine kennzeichnet den Mauerverlauf über 5,7 Kilometer im Herzen der Stadt. In bestimmten Abständen ist auf Metalltafeln im Boden die Inschrift zu lesen: Berliner Mauer 1961- 1989. Eine Doppelreihe wurde auch deshalb gewählt, weil es die Mauer (fast) immer doppelt gab: die Grenzmauer zu West-Berlin und die so genannte Hinterlandmauer nach Ost-Berlin hin. Lückenlos ist die Steinreihe aber längst nicht mehr teilweise wurden die Mauersteine mit Häusern, Hallen etc. überbaut. Teilweise holte sich die Natur das Gelände zurück. Und auch überall da, wo der ehemalige Mauerstreifen heute (wieder) Privatbesitz ist, fehlt die Pflaster-Markierung. Ohne Mühe findet man sie aber am Brandenburger Tor sowie am Potsdamer Platz.


Berliner Mauerweg

Der Berliner Mauerweg kennzeichnet den Verlauf der ehemaligen DDR-Grenzanlagen zu West-Berlin. Er führt über rund 160 Kilometer um die einstige Halbstadt herum. In den meisten Abschnitten verläuft die Rad- und Wanderroute auf dem ehemaligen Zollweg (West-Berlin) oder auf dem so genannten Kolonnenweg, den die DDR-Grenztruppen für ihre Kontrollfahrten im Todesstreifen angelegt hatten. Historisch interessante Abschnitte, in denen sich noch Mauerreste oder Mauerspuren auffinden lassen, wechseln mit landschaftlich reizvollen Strecken. Der Weg ist ausgeschildert; in regelmäßigen Abständen helfen Übersichtspläne bei der Orientierung. Außerdem erhält man an mehr als 40 Stationen mehrsprachige Informationen über die Teilung Deutschlands, den Bau und den Fall der Mauer. Mit Fotografien und Texten werden besonders dramatische Ereignisse geschildert, die sich am jeweiligen Standort zugetragen haben und die politische Situation sowie den Alltag in der geteilten Stadt in Erinnerung bringen.


Für die Planung von Radtour oder Wanderung ist der Berliner Mauerweg in 14 Einzelstrecken gegliedert. Sie sind zwischen sieben und 21 Kilometer lang. Die Anfangs- und Endpunkte aller Etappen kann man gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen. Übrigens ist die Mitnahme von Fahrrädern in S-, U- und Regional-Bahnen in Berlin grundsätzlich gegen Entgelt möglich.


Um dem Mauerweg nahtlos folgen zu können, gibt es einen multimedialen MauerGuide, der per GPS-Navigationssystem den Berlinentdecker zu den zentralen Mauergedenkstätten geleitet. Per Fingerdruck auf den Farbbildschirm des tragbaren Mini-Computers werden dem Nutzer historische Fakten, wissenschaftlich fundierte Hintergrunddaten und Zeitzeugenberichte angesagt. Auf Wunsch können auch Texte, Bilder und Videos mit angezeigt werden.


Der MauerGuide kann an mehreren zentralen Punkten des Mauerwegs ausgeliehen werden (Checkpoint Charlie, Brandenburger Tor, Bernauer Straße) und verfügt über die Sprachen Deutsch und Englisch. Die Kosten liegen bei 8 Euro für 4 Stunden und bei 10 Euro pro Tag.



Höhepunkte der Draußen-Partykultur sind die Musikfestivals. Jedes Jahr am 21. Juni verwandelt die Fête de la Musique die Plätze der Stadt in Bühnen. 750 Bands und DJs spielten im vergangenen Jahr vor 90.000 Zuschauern. Selbstverständlich gratis. Ebenfalls im Juni findet die zweite Ausgabe des  Berlin Summer Rave in den Hangars des Flughafen Tempelhof statt. Angekündigt haben sich unter anderem Westbam und der Berliner DJ Lützenkirchen, der die Berlinhymne  Drei Tage wach geschrieben hat.



Tour 1: Vom Potsdamer Platz zum Checkpoint Charlie

Wer von Europas einst größten und belebtestem Platz, an dem heute die beiden 28 Jahre durch die Mauer geteilten Stadthälften wieder zusammengewachsen sind, in Richtung Südost läuft, erlebt auf einer Strecke von mehr als sieben Kilometern einiges aus der Mauer-Geschichte live. Am Potsdamer Platz selbst weisen eine Ausstellung, zwei Tafeln der Geschichtsmeile Berliner Mauer und ein - allerdings hinter Neubauten versteckter Wachturm der DDR-Grenztruppen auf die Zeit der Teilung hin.


Besser nachvollziehbar wird die Grenzsituation in der Niederkirchner- und Zimmerstraße, an der ca. 200 Meter Originalmauer auf dem Gelände der Ausstellung Topographie des Terrors (am Martin Gropius Bau) erhalten geblieben sind. Hier ist auch die Markierung des ehemaligen Mauerverlaufs mit der doppelläufigen Kopfsteinpflasterreihe von Angela Bohnen und dem Kupferband von Gerwin Zohlen deutlich als die Linie erkennbar, an der die vordere Sperrmauer stand. Der bröckelnde Zustand des Mauerrestes ist den Mauerspechten geschuldet: Mit Hammer, Meißel und Elektrowerkzeug hatten sie sich als Souvenirjäger 1989/90 am schnellen Abriss des verhassten Bauwerks beteiligt.


Vorbei am Ausländergrenzübergang Friedrichstraße/Checkpoint Charlie, an dem das private Mauermuseum viele Besucher anzieht. Das Museumshaus am Checkpoint Charly, vom Historiker Rainer Hildebrandt am 14. Juni 1963 eröffnet, präsentiert neben Dokumentarfilmen und Zeitzeugengesprächen eine fast unüberschaubare Vielzahl an Exponaten und originalen Hilfsmitteln, die Menschen zu ihrer Flucht aus der DDR gebrauchten. Das Haus am Checkpoint Charlie galt lange als eine Insel der Freiheit im letzten Gebäude direkt vor der Grenze. Hier konnten Fluchthelfer durch ein kleines Fenster alle Bewegungen am Grenzübergang beobachten - hier waren Geflüchtete stets willkommen und wurden unterstützt bei der Umsetzung ihrer Fluchtpläne.


Im Anschluss an das Mauermuseum geht die Route weiter zum Gedenkort Peter Fechter (s. unten). Vom Verlagshaus Axel Springer ist es nicht mehr weit zum ehemaligen Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße. Hier wurde u.a. der Post- und Güterverkehr zwischen Ost- und West-Berlin abgewickelt und es war die Übergangsstelle für westdeutsche Besucher von Ost-Berlin sowie von akkreditierten Diplomaten. Von der ehemaligen GÜST (Grenzübergangsstelle) ist nichts mehr übrig geblieben auf der Ostseite hat sich ein Discount-Markt auf dem Gelände niedergelassen.



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