Duftende Helfer im Urlaub – die besten ätherischen Öle auf Reisen

Städtetrip, Wandern in den Bergen oder Strandurlaub am Meer: Jährlich versuchen Millionen Reisende, in fernen Regionen vom Alltag zu entschleunigen. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, ist es sinnvoll, eine individuelle Reiseapotheke zusammenzustellen. Frei verkäufliche oder verschreibungspflichtige Medikamente müssen dabei nicht zwangsläufig eingesetzt werden. Stattdessen erweisen sich „duftende Helfer“ oftmals als willkommene Alternative, die unterschiedliche, reisebedingte Beschwerden lindern lindert.


Öle richtig mitführen und aufbewahren

Bei ätherischen Ölen handelt es sich um pflanzliche Öle, in denen Duftstoffe der Ursprungspflanze stecken. Abhängig vom gewählten Produkt lassen sich naturreine, natürliche und naturidentische Öle voneinander unterscheiden. Naturreines Johanniskrautöl auf Olivenölbasis etwa gilt als beruhigende und heilendes Öl, während Teebaumöl beispielsweise desinfizierend wirkt. Naturreine Öle sind naturbelassen, werden folglich ausschließlich aus der Herkunftspflanze gewonnen. Natürliche Öle können neben der namensgebenden Pflanze auch andere Inhaltsstoffe aufweisen, kommen aber ohne synthetische Zusätze aus. Währenddessen verstehen sich naturidentische ätherische Öle als künstlich hergestellte Variante der Naturprodukte. Als flüchtige, aber hochkonzentrierte Substanzen lassen sich diese ätherischen Öle in der perfekten Reiseapotheke mitführen.

Beim Transport ist es zunächst wichtig, sich zu informieren, wie die natürlichen Helfer gelagert und aufbewahrt werden. Flughäfen etwa gestatten die Mitnahme von Flüssigkeiten lediglich in separaten, transparenten Behältern mit einem maximalen Fassungsvermögen von 100 Millilitern. Insgesamt darf der Inhalt ein Volumen von einem Liter nicht überschreiten. Alle Utensilien sind laut Angaben der Bundespolizei im Handgepäck in einem wiederverschließbaren Kunststoffbeutel unterzubringen.

Weiterhin gehören die in kleine Fläschchen abgefüllten Öle licht- und sauerstoffgeschützt aufbewahrt. Öle, die älter als zwei oder drei Jahre sind, sollten nicht in den Urlaub mitkommen. Lediglich Patschuli und Holzöle halten vier Jahre oder in Einzelfällen auch länger. Wichtig ist ebenfalls, die natürlichen Öle am Urlaubsort richtig aufzubewahren. Da starke Sonneneinstrahlung die Wirkungsweise negativ beeinträchtigen kann, sollten die Produkte weder im Auto noch am Strand liegen bleiben.


Empfehlenswerte ätherische Öle bei nervöser Unruhe und Reisestress

Eine längere Reise ist für den menschlichen Körper eine enorme Herausforderung. Lange Flugreisen, Hektik und Jetlags strapazieren das Gemüt. Viele Erholungssuchende fühlen sich deshalb gestresst, und das, obwohl sie eine entspannte Auszeit vom Alltag ersehnen. Für diesen Fall hilft es ihnen, den Inhalt der Reiseapotheke vor der Abfahrt entsprechend anzupassen. Gestresste Gemüter sollten daher spezielle ätherische Öle einpacken, denen eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird:

Johanniskrautöl: Dieses natürliche Öl gilt seit vielen Jahrhunderten als heilende Substanz. Schon im Mittelalter wandten Kräuterkundler das Öl beispielsweise an, um nervöse Stimmungsschwankungen zu behandeln. Obwohl das Johanniskrautöl in erster Linie wohltuend zur Haut ist, entfaltet es ebenfalls psychische Wirkungsweisen. Gemeinhin wird dem Öl eine muskelentspannende und entkrampfende Wirkungsweise nachgesagt. Angstlösende und stimmungsaufhellende Effekte werden vermutlich durch die darin enthaltene Substanz Hypericin hervorgerufen. Somit eignet sich das Johanniskrautöl in verdünnter Form zur äußeren Einnahme bei reisebedingten Unruhe- oder Stresszuständen.

Orangenblüte:  Vielfach macht sich Reisestress durch Herzklopfen, Angstgefühle oder Panikattacken bemerkbar. Schlimmstenfalls beeinträchtigt dies die Betroffenen so sehr, dass sie ihren Urlaub nur eingeschränkt genießen können. In diesem Fall vermag sich Orangenblütenöl als hilfreich zu erweisen. Forschungen deuten auf die positiven Effekte des Öls hin, das Herzklopfen und Angstzustände mindern kann.

Rosenbalsam: Ein verschwundener Koffer, laute Zimmernachbarn oder unfreundliche Einheimische verderben die vorfreudige Urlaubsstimmung. Stattdessen machen sich Frust und Pessimismus breit, die mitunter tagelang das Gemüt bestimmen. Abhilfe kann das harmonisierende, hautpflegende Rosenbalsam schaffen. Dessen ätherischen Öle harmonisieren Körper und Geist und unterstützen dabei, die eigene Zuversicht wiederzuerlangen.

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Ätherische Öle gegen Reiseübelkeit und Verdauungsbeschwerden

Reiseübelkeit tritt im Urlaub häufig auf. Einige Menschen sind seekrank, während anderen in Flugzeugen oder Fahrzeugen schlecht wird. Bei leichter Übelkeit kann es sinnvoll sein, zunächst auf ätherische Öle zurückzugreifen. Dafür bieten sich unter den naturreinen Extrakten Fenchel-, Ingwer- und Pfefferminzöl besonders an.

Die Anwendung ist unkompliziert: Bereits zwei bis drei Tropfen auf einem Taschentuch können aufkommende Übelkeit lindern. Wer unter starker Übelkeit leidet, kann den Duft der Öle beispielsweise dauerhaft im Auto verströmen. Daneben soll schon ein Tropfen Pfefferminzöl an den Schläfen belastende Spannungskopfschmerzen verringern. Neben der Übelkeit schlagen die unterschiedlichen Landesküchen im Urlaub wortwörtlich auf den Magen. Aufgrund der Speisen oder des andersartigen Wassers sind Durchfallerkrankungen sowie Magen-Darm-Infekte insbesondere auf Fernreisen keine Seltenheit. Auch hierbei können Zitronen- und Pfefferminzöle, die beruhigend auf den Magen einwirken, vorbeugen.


Ätherische Öle gegen Insektenstiche

Im Urlaub, insbesondere in warmen Gebieten, sind Insekten als fliegende Plagegeister immer ein Thema. Wer sich nicht prophylaktisch mit Insektenschutz eindeckt, läuft Gefahr, tagsüber oder nachts von Parasiten zerstochen zu werden. In tropischen Gebieten können bestimmte Mückenarten sogar lebensgefährliche Krankheiten wie Malaria übertragen. Neben den gängigen Schutzmitteln wirken ätherische Öle als natürlicher Insektenschutz. Ackerminze, Lavendel und Rosengeranie haben eine abschreckende Wirkung auf Insekten. Als Mischung angereichert, lassen sie sich sogar als Raumduft oder „Duftvorhang“ an Türen oder Fenstern benutzen.

Sticht trotz aller Vorsicht ein Insekt zu, ist Soforthilfe nötig, um die betroffene Körperpartie zu desinfizieren. Eine verdünnte Kamillenöllösung kühlt die Einstichstelle und lindert merklich den Juckreiz. Sollten die herkömmlichen Mittel bei starken Stichen nicht anschlagen, sollten Sie ein Tropfen reines Lavendelöl auftragen. Es unterstützt die Haut dabei, sich zu regenerieren. Generell empfiehlt es sich, die Stelle zunächst mit (keimfreien!) lauwarmem Wasser auszuspülen.

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Natürliche Hygiene- und Desinfektionsmittel

Hygiene und Desinfektionsmaßnahmen haben auf Reisen oberste Priorität, um Infektionen vorzubeugen. Wer gesund bleiben möchte, macht alles richtig, indem er öffentliche Bäder und Toiletten vor der eigenen Benutzung desinfiziert. Eine destillierte Wasserflasche mit zwei bis drei Tropfen Teebaumöl bewährt sich in dieser Hinsicht als natürliches Desinfektionsmittel. Auch Aloe Vera-Gel lässt sich bei Bedarf mit Wasser verdünnt zum Desinfizieren auf die Hände sprühen.


Mit Bedacht anwenden

Ölige Pflanzenextrakte machen einen verantwortungsbewussten Umgang erforderlich. Da viele Substanzen in Reinform Haut und Schleimhäute reizen, sind sie stark verdünnt anzuwenden. Generell sollte die Dosierung idealerweise nach ärztlicher Absprache erfolgen. In Akutfällen gilt die Faustformel von 1-2 Prozent Öl je Anwendung. Punktuell sind bis zu drei Prozent möglich, sofern das Öl vom Körper gut vertragen wird. Auch im Urlaub sollten Verbraucher die Pflanzenöle zunächst mit einem Lösungsvermittler vermischen, ehe sie in einer wässrigen Lösung gebraucht werden.

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