Er ist das einzige erhaltene Durchhaus des 18. Jahrhunderts aus der Zeit der Warenmesse und er gehört nicht nur wegen seiner attraktiven Lage zu den bekanntesten Gebäuden der Stadt. Die “Goldene Schlange” war Leipzigs ältester Renaissancebau und wurde 1523 von Hieronymus Walter errichtet und 1747-1750 von Friedrich Seltendorff im Auftrag des Stadthauptmanns und Kaufmanns Johann Gottlieb Barthel im Barockstil umgebaut. Barthel ließ die Gebäude Markt 8 und Hainstraße 1 mit Hof und Durchgang zur Kleinen Fleischergasse ausbauen.
Die Fassade allerdings stammt aus dem Jahr 1871, und der noch von der Gotik beeinflußte prächtige Renaissance-Erker befindet sich erst seit 1872 an seinem heutigen Platz im Hof. Er gilt als das älteste erhaltene Fragment einer Leipziger Bürgerhausfassade. Beinahe dreieinhalb Jahrhunderte lang, von 1523 an, schmückte er das Haus Hieronymus Walthers, welcher seinerzeit Leipziger Niederlasssungsleiter des berühmten Handelsunternehmens Welser gewesen ist.
Als Zeuge Leipziger Handelsarchitektur vermittelt der imposante Hof vor allem durch seine Fläche, die Höhe der Gebäude und deren Dachspeicher ein Bild von Leben in Leipzig zur Zeit der Warenmessen. Deutlich sind an mächtigen Hofflügeln aus dem 18. Jahrhundert noch die Ansätze der Kranbalken erkennbar, über die einst die Waren in die Magazine gezogen wurden. Der Handel war schon im 16. Jahrhundert gern in die Höfe verlegt wurden, da sie Schutz vor Wind, Hitze und auch Nässe boten. Entstanden waren die Höfe meist durch die Vereinigung mehrerer Häuser, wobei die alten Schlippen verschwanden. Daraus wiederum ergab sich ein öffentliches Durchgangsrecht, entgegen dem Römischen Recht, welches das Betreten der Höfe als Hausfriedensbruch ansah. Nach der Wende wurde der gesamte Komplex saniert und präsentiert sich nun wieder in voller Schönheit. Neben originellen Geschäften im Innenhof befindet sich hier auch die 1890 eingerichtete Gaststätte “Barthels Hof”, die viele sächsische Spezialitäten anbietet.
Adresse: Markt 8 und Hainstraße 1 / Kleine Fleischergasse 2
1804 hatte hier der Dichter Johann Gottfried Seume Quartier genommen.
Das Bauwenshaus steht auf dem Burgplatz, einem Gebiet, das nach dem Zweiten Weltkrieg 45 Jahre lang eine Brachfläche war. Die Fertigstellung des Hauses, das gestalterische Bezüge zum Vorgängerbau aufnimmt, war 1994. Der Eckerker ruht auf Edelmetallsäulen. Das Gebäude wird über eine Hofhalle erschlossen, die mit Glas überdacht ist und die Tradition der Leipziger Durchgangshöfe aufnimmt. Die Öffnung des Hofes an der Schulstraßenseite durch eine gebäudehohe Glaswand ist ein neuer gestalterischer Akzent für das Stadtzentrum.
Adresse: Burgplatz 2
BLAUER HECHT
Die Passage erhielt ihren Namen nach dem erstmals 1551 erwähnten Gasthof “Zum blauen Hecht”. Die Fassadenverkleidung des 1911/12 von Leopold Stentzler errichteten Pelzgewerbehauses ist in Kalkstein ausgeführt. Auffällig ist das Dach, das von vier markanten Dachgauben mit spitzen Giebeln gebildet wird. Das Hauszeichen mit dem blauen Hecht betont den Passagenzugang. Tierköpfe bilden kapitellartige Abschlüsse der Fassadenpfeiler. Allerdings mündet die Passage in einen tristen Hinterhof der Reichsstraße.
Adresse: Nikolaistraße 39-45
BLAUER UND GOLDENER STERN /
KRETSCHMANNS HOF
Am Balkongitter über dem Erdgeschoß-Durchgang ist die Symbolik des Hausnamens “blauer und goldener Stern” plastisch dargestellt. Architektonisch sehr reizvoll ist der neu gestaltete rechteckige Hof. In den Loggien über den Hofausgängen sind je vier historische gußeiserne Säulen einbezogen. Die Hainstraße 14 ist mit dem Geschäftshaus Kretschmanns Hof verbunden, das 1910/12 vom Leipziger Architekten Max Fricke erbaut wurde. Der große ist weiß gefließt.
Adresse: Hainstraße 14 / Katharinenstraße 17
BRÜHL-ARKADE
Früher: “Schwabes Hof”
An der Stelle der heutigen Brühl-Arkade befand sich bis zu den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges “Schwabes Hof”, ein Durchgangshof. Danach war die Fläche unbebaut und wurde mit Blumen und Sträuchern bepflanzt. Die Brühl-Arkade ist in den fünfgeschossigen Neubau des Marriott-Hotels integriert, das 1998 nach Entwürfen der Planungsgruppe Wittstock und Partner aus Hannover fertiggestellt wurde. Der Neubau nimmt die Tradition der Leipziger Passagen auf gelungene Weise auf. Ein dreigeschossiger Balkonerker betont den Passagenzugang am Brühl. Die Passage wechselt zwischen flachen Durchgängen und zwei zweigeschossigen überglasten hellen Lichthöfen. Die Westseite des ersten Hofes wurde vom Leipziger Künstler Michael Fischer-Art mit großformatigen Bildern dekoriert. Auch die große Giebelwand der östlich anschließenden Baulücke ist mit Darstellungen des Künstlers gestaltet.
Adresse: Brühl 33 / Richard-Wagner-Straße 9
In der Passage befindet sich das Atelier des Künstlers Michael Fischer-Art.
(Quelle: Leipzig Tourist Service e.V.)
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