Dresden
Barockstadt
© DMG / Foto: Sylvio Dittrich
Dresden: Perle des Barocks
Stets aufs Neue lassen sich Reisende vom Reiz des "Deutschen Florenz" verzaubern. Es ist, als wolle die Elbe das Tal nie verlassen: Gesäumt von grünen Ufern, fließt der Strom in breiten Bögen langsam dahin. Weinberge bezeugen ein mildes Klima. Weit in die Höhe ragen die dunklen Türme der alten Stadt im Kontrast zu den satten grünen Hängen der Talränder. Bernardo Belotto, genannt Canaletto, der italienische Hofmaler des 18. Jahrhunderts, verhalf mit seinen Gemälden der Silhouette Dresdens zu Weltruhm.

Das Barockzeitalter wurde die Glanzzeit Dresdens schlechthin: prächtige Schlösser, Palais, Kirchen und Bürgerhäuser machen Dresden heute zur deutschen Barockstadt. Und auch über den Mauerresten der 1726-43 von George Bähr erbauten Frauenkirche, die 1945 im Feuersturm in Trümmer sank, wird sich in wenigen Jahren wieder die größte barocke Kirchenkuppel nördlich der Alpen wölben.



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Sightseeing Tipps

Daß Dresden als Barockstadt überhaupt berühmt werden konnte, hat es vor allem dem sächsischen Kurfürsten August dem Starken zu verdanken. 1694 trat er als 24 jähriger die Regentschaft an und wurde 1697 zum König von Polen gekrönt. Er regierte bis 1733. August war nicht nur prunkliebend, wie die meisten seiner fürstlichen Amtskollegen, sondern er interessierte sich auch für Architektur, ja er entwarf selber Pläne. Für die Ausführung holte er sich dann die besten Fachleute, die er in Europa finden konnte.

Das wichtigste Meisterwerk, das auf August zurückgeht, ist der Dresdner Zwinger. Er entstand auf den ehemaligen Festungsanlagen als Kulisse für rauschende Festlichkeiten, die August der Starke in den Pavillons, Orangerien und im Innenhof inszenieren ließ. Die Experten sind sich einig: das Bauwerk, 1709 bis 1722 von Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und Bildhauer Balthasar Permoser geschaffen, stellt den Gipfel des europäischen Barock dar.

Bei aller Fülle des plastischen Bildwerkes, der Wasserspiele und der alles verbindenden Blütenranken beeindruckt das Ebenmaß der symmetrischen Gesamtanlage.

Wenn man in den Innenhof tritt und dem übermütig behauenen Sandstein gegenübersteht, verschwimmt der Eindruck zwischen Illusion oder Wirklichkeit. Neben den steinernen Putten, Frauenschönheiten, Musikanten und Sartyren als Ausdruck von Lebenslust und Kunstgenuß ist aber auch überall der ganze Stolz Augusts im Bauwerk verewigt: polnische Königskronen, sächsische Kurschwerter und polnische Adler sind bei genauem Hinsehen an vielen Stellen des Zwingers zu entdecken.

Mit August dem Starken ist auch eine andere Festungsanlage eng verbunden: die Brühlsche Terrasse, die im vergangenen Jahrhundert von Reisen den wegen der schönen Aussicht auf die Elbe und die Dresdner Neustadt, aber auch auf andere illustre Gäste "Balkon Europas" getauft wurde.

August der Starke interessierte sich aber vor allem für das, was unter dieser Terrasse vor sich ging: in den riesigen Tonnengewölben der ehemaligen Festung Dresden, die man übrigens besichtigen kann, versuchte einst Johann Friedrich Böttger vergeblich, aus unedlen Metallen Gold zu schmelzen. Zum Glück für sein Leben und zur Freude August des Starken entdeckte er 1708 das Geheimnis der Porzellanherstellung.

Wie August der Starke zu seinem Beinamen gekommen ist? - im gußeisernen Geländer der Brühlschen Terrasse befindet sich sein Daumenabdruck. Schade ist nur, daß die eiserne Umzäunung erst zehn Jahre nach seinem Tode angebracht wurde. Die 354 Nachfahren, die der starke August gezeugt haben soll, gehören allerdings ins Reich der Legende.

Einer seiner neun nachgeprüften Nachkommen allerdings ist für den Kunstreichtum Dresdens ebenfalls von großer Bedeutung: sein Sohn, der als Friedrich August II. in die sächsische und als August III. in die polnische Geschichte einging. Ihm verdanken die Dresdner die großartige Kathedrale, 1738 bis 1755 vom jungen römischen Architekten Gaetano Chiaveri erbaut.

Warum ein solcher katholischer Kirchenbau im protestantischen Sachsen errichtet wurde, hatte rein politische Gründe: August der Starke hatte die Konfession gewechselt, um die polnische Königskrone zu erhalten.

In der Augustusstraße findet man übrigens eine originelle Chronik des Hauses Wettin - den Fürstenzug. Von 24000 Meissner Porzellankacheln blicken 35 sächsische Herrscher würdevoll herab. Als letzter am rechten Bildrand verewigte sich der Maler, Wilhelm Walther.

Unermeßlich sind die Schätze der Dresdner Kunstsammlungen. Und auch sie gehen auf die sächsischen Kurfürsten zurück. Die Sempergalerie beherbergt eine der fünf großen europäischen Gemäldegalerien. Die Porzellansammlung steht in der Welt an erster Position. Ein "Muß" für den Besucher auch die königliche Schatzkammer, das Grüne Gewölbe. Ein Meer von Brillanten, Rubinen, Smaragden und Gold, von Meisterhand in kunstvolle Formen gezwungen, vereinigen sich zu Europas größter Juwelensammlung. 1730 wurde das Grüne Gewölbe übrigens von August dem Starken als erstes Museum dieser Art der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ein weiteres Kleinod haben die Dresdner ihrem Kurfürsten August zu verdanken: Schloß Pillnitz, etwa sieben Kilometer vom Stadtzentrum elbaufwärts gelegen. Auch hier entwarf Architekt Pöppelmann die wichtigsten Teile, inspiriert von chinesischen Vorbildern. 14 Kilometer nordwestlich zieht Augusts Jagdschloß Moritzburg die Besucher scharenweise an, liegt es doch in traumhaft schöner Lage inmitten eines Sees, ein Gesamtkunstwerk und Ausdruck barocker Lebensfreude.

Bilanz der Regierungszeit des wohl berühmtesten sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs

15. September 1697: der Thronsaal des königlichen Schlosses Wawel, das die vieltürmige Altstadt Krakaus überragt, ist festlich geschmückt. Der gesamte polnische Hochadel ist - bis auf wenige Ausnahmen - versammelt, um an der feierlichen Krönung eines neuen Königs teilzunehmen. Ein neues Kapitel polnischer, sächsischer und auch europäischer Geschichte bricht an: der sächsische Kurfürst Friedrich August I. (1670 - 1733) wird als August II. König von Polen.

Umstritten war Augusts Königtum vor allem in Polen. Viel Geld war aus Sachsen geflossen, um die Entscheidung für August zu erwirken. An der Weichsel wird sie bisweilen noch immer als Niedergang der nationalen Kultur und Verwestlichung kritisiert. Aber auch in Sachsen gab es Kritik, vor allem an Augusts Konfessionswechsel: das Mutterland der Reformation wurde von nun an von einem Katholiken regiert.



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