Improvisationen im scheinbar kleinsten Theater der Stadt
Die Wiege des neuen Varietés wurde 1984 von Stefan Linne als "SCHEINBAR KLEINSTES THEATER BERLINS" gegründet und residiert seither von außen völlig unauffällig und "unscheinbar" an der Schöneberger Monumentenstraße, Haus Nummer 9. Die Scheinbar ist aber nicht nur Experimentierfeld für den Nachwuchs: Die meisten arrivierten Berliner Varietéstars, die heute in Wintergarten, Chamäleon und selbst europaweit auftreten, haben mal in der Scheinbar angefangen. Und sie halten dem Theater die Treue: Stars wie Detlef Winterberg, Markus Jeroch oder Karl-Heinz Helmschroth treten noch heute gemeinsam auf mit absoluten Newcomern, und aus dieser verrückten und improvisierten Konstellation ergeben sich die gelungensten Abende in der intimen Scheinbar.
Vielfältiges Bühnenprogramm: Besuchermagnet Hackesche Höfe
Zwischen den beiden Polen Wintergarten und Scheinbar ist das Chamäleon Varieté einzuordnen. Die Comedy-Truppe "Parodie Paradies" fand 1991 in den Hackeschen Höfen an der Rosenthaler Straße in Berlin-Mitte einen leer stehenden ehemaligen Ballsaal, von dem der Putz bröckelte und der nur ahnen ließ, welche Pracht einst auch in Hinterhöfen verborgen lag. Heute, nach der aufwändigen Restaurierung, erstrahlen die Hackeschen Höfe in neuem Glanz, und die Mischung von Handwerk, Kunst, Gastronomie und Wohnen hat sich so sehr zum Touristenmagneten entwickelt, dass das Projekt mittlerweile schon fast am eigenen Erfolg erstickt.
Comedy und Persiflagen haben ebenso ihren Platz wie Breakdance und Rap. Körper wirbeln über die Bühne, ein Wortakrobat fordert den Geist, und Clowns albern mit dem Publikum. Was manchmal liebevoll improvisiert erscheint, ist in Wirklichkeit weit entfernt von jeglichem Dilettantismus und macht den Charme des Hauses aus, das sich bis heute standhaft weigert, nummerierte und feste Plätze im Voraus zu vergeben. Und dieses Prinzip hat schon zu manchen dauerhaften Bekanntschaften geführt.
Zelte bieten Unterhaltungskunst in unvergleichlicher
Atmosphäre
Nicht eindeutig einem Genre zuzuordnen ist die Bar jeder Vernunft. "Berlins abenteuerlichstes Theaterunternehmen" ("Süddeutsche Zeitung") bewegt sich zwischen Chanson- und Jazzkonzert, Comedy, Kabarett und gelegentlichen Ausflügen ins Operettenfach. Selbst die Philharmoniker - zumindest der mit Humor begabte Teil des großen Orchesters - gehören zu den Künstlern, die hier auftreten. Die Bar bietet außergewöhnliche Unterhaltungskunst in einem außergewöhnlichen Ambiente. Beherbergt in einem alten Jugendstil-Zelt mit rotausgeschlagenen Samtlogen, vielen Hunderten Spiegeln und stimmungsvollem Kerzenlicht, führt schon der Eintritt in eine andere Welt. Überregional bekannt wurde die Bar jeder Vernunft durch die Neu-Inszenierung der Operette "Im Weißen Rössl am Wolfgangsee". Auch die Eigenproduktion "Drei alte Schachteln in der Bar" mit Brigitte Mira, Helen Vita und Evelyn Künneke wurde zum Aufsehen erregenden Ereignis. Zu den Stamm-Künstlern des Spiegelzeltes gehören unter anderen Max Raabe, Meret Becker, Otto Sander, Georgette Dee und die Geschwister Pfister.
Auch nach dem Hauptprogramm geht's weiter: Bis zum frühen Morgen bleibt die Bar bei Live-Musik geöffnet. Das Haus ist "... ein Muss auf dem Stationenweg nächtlich flanierender Großstadtbürger" ("Der Stern"). Wo sich schon die Berliner um die Jahrhundertwende 'In den Zelten' amüsierten, zwischen Kanzleramt und Haus der Kulturen der Welt, mitten im grünen Tiergarten aufgeschlagen, steht seit dem Sommer 2002 ein neuer Tempel der gehobenen Unterhaltungskunst: Tipi das Zelt. Show, Chanson und Kabarett gehören zum Programmkonzept im aufwändig ausgestatteten Zelt, das als Jubiläumsspielstätte der Berliner Bar jeder Vernunft zu ihrem zehnten Geburtstag eröffnet wurde. Mit bundesweit bekannten Künstlern wie Gayle Tufts, Georgette Dee, Götz Alsmann und anderen bietet das Programm intelligentes Entertainment im großen Stil. Und im Geburtstagszelt feiern auch die Geschwister Pfister - unbestritten zur Avantgarde des deutschen Entertainment-Theaters zählend - ihr zehnjähriges Bühnenjubiläum mit einer neuen Show und 15-köpfiger Bigband.
Ein ausgefeiltes gastronomisches Konzept bietet dem Gast an Tischen Erlesenes, im Sommer lädt der Biergarten zum Verweilen. Und ein zweites historisches Spiegelzelt widmet sich in Berlin der leichten Muse: Das BKA-Luftschloss im Herz der Mitte, am Schlossplatz, wo vor dem Krieg das Berliner Stadtschloss stand. Hinter dem verwirrenden Kürzel BKA verbirgt sich die Berliner Kabarett Anstalt, deren Luftschloss die zweite Niederlassung neben dem varietéähnlichen Stammhaus in einem Dachgeschoss am Mehringdamm ist. Kabarett, Chanson, Theater, Travestie und Varietéprogramme werden als Eigenproduktionen oder als Gastspiele präsentiert, und auch hier gehören Stars zum Künstlerstamm des Hauses: Helge Schneider, Tim Fischer, Georgette Dee, Sissi Perlinger und viele andere. Hier wurde auch das Trash-Musical geboren: Unüberschaubar ist mittlerweile die Fan-Gemeinde der Teufelsberg-Produktion, die mit ihren revueartigen Musicals und den Damen Herren Trashpiloten längst kein Geheimtipp mehr ist.
Ehemalige DDR-Grenzkontrollstelle als vielseitiger
Veranstaltungsraum
Natürlich widmen sich noch viel mehr Einrichtungen der leichten Muse: Chanson, Comedy, Slapstick, Kabarett und weitere kuriose Produktionen bekommt man auch in der Kalkscheune geboten, dem nonkonformistischen Ableger hinter dem Friedrichstadtpalast, oder im Tränenpalast am Bahnhof Friedrichstraße, der zum Veranstaltungsraum umgebauten ehemaligen DDR-Grenzkontrollstelle, wo zu Mauerzeiten die Westberliner Besucher von ihren Verwandten in der DDR oft unter Tränen Abschied nahmen.
Und noch eine Einrichtung, die sich auch in den Dienst der guten Laune gestellt hat, darf nicht unerwähnt bleiben: die UFA-Fabrik in Berlin-Tempelhof. Hier verwirklichen seit 1979 junge und mittlerweile nicht mehr so junge Menschen alternative Lebensformen, zunächst als Hausbesetzer, heute mit Erbpachtvertrag ausgestattet. Neben regelmäßigen Varieté- und Comedy-Programmen veranstaltet die UFA-Fabrik auch ein jährlich stattfindendes Kinderzirkus-Festival und fördert mit einer Artistenschule auch den circensischen Nachwuchs.
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