Auf der Theresienwiese fing alles an: 1896 wurde in München der Verein „Terra Pila“ gegründet, dessen Spieler auf der Theresienwiese kickten. Heute wird nirgendwo so leidenschaftlich um das Leder gekämpft wie in der Bayernmetropole. Drei Proficlubs und über 200 Amateurmannschaften machen München zur deutschen Fußballhauptstadt. Dass dieser Ruf auch international vernommen wird, ist vor allem den Kickern aus der Säbener Straße zu verdanken. Dort residiert mit dem FC Bayern München einer der besten Vereine der Welt.
TSV 1860 München Seit 1899 gibt es im Turnverein München von 1860 eine Fußballabteilung. 1911 wurde der Löwe in das Vereinswappen aufgenommen, seither werden die Fußballer des TSV 1860 als “Löwen“ bezeichnet. In der NS Zeit übernahmen NSDAP- und SA-Mitglieder aus den Reihen des Vereins die Führungspositionen beim hochverschuldeten TSV 1860. Der kurze Draht zur NSDAP zahlte sich aus Die Stadt München kaufte 1937 das Stadion und rettete den TSV vor dem Konkurs.
Nach Jahren der Mittelmäßigkeit qualifizierte sich der TSV für die 1963 neu gegründete Bundesliga. Unter Trainer Max Merkel feierte der Club mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft seinen größten Triumph. Löwenlegende Rudi Brunnenmeier war es, der die Sechz’ger 1966 zu ihrem einzigen deutschen Meistertitel schoss.
Vier Jahre später begann der sportliche Abstieg des TSV 1860. Er spielte sogar zehn Jahre lang in der dritten Liga, bis 1994 der Wiederaufstieg in die erste Liga gelang.
1995 zogen die Sechz’ger in das Olympiastadion um. In der neuen Bundesliga-Saison spielen sie, nach dem Abstieg in die zweite Bundesliga wieder im „Löwengehege“. Hier wo das Herz der Sechz’ger schlägt, ist die Fan-Unterstützung absolut. Sie wird das Team zu Superleistungen anspornen, die zum erneuten Aufstieg in die 1. Bundesliga führen werden.
FC Bayern München Im Jahr 1897 wurde innerhalb des Männer-Turnvereins von 1897 eine Fußballabteilung gegründet. Sie trat auf Druck der Deutschen Turnerschaft nach drei Jahren aus dem MTV 1879 aus und nannte sich nun „Fußballclub Bayern München“. 1932 feierte der FC Bayern als erster Münchner Verein die Deutsche Fußballmeisterschaft.
Der FC Bayern war der bürgerlichste deutsche Fußballverein. An der Leopoldstraße besaßen die Bayern als erster Münchner Verein einen Fußballplatz mit überdachter Tribüne. Der Kaufmann Kurt Landauer, der jüdischen Glaubens war, leitete den Verein seit 1913. Er organisierte Freundschaftsspiele gegen berühmte Vereine wie Amsterdam, Budapest, Prag und Paris.
Der FC Bayern, der viel jüdische Mitglieder hatte, sah nach der nationalsozialistischen Machtübernahme keine Veranlassung sich von seinem Vorsitzenden Kurt Landauer zu trenne. Landauer trat dennoch im März 1933 zurück, um Schaden von seinem Verein abzuwenden. Der FC Bayern blieb für die NSDAP immer ein „Judenverein“. Kurt Landauer wurde im Konzentrationslager Dachau misshandelt und floh in die Schweiz. 1947 kehrte Landauer 1947 nach München zurück und war bis zu seinem Rücktritt 1951 erneut Präsident des FC Bayern.
Da die Bayern über kein eigenes Trainingsgelände verfügten, überlies die Stadt dem Verein die Sportplätze an der Säbener Straße. 1955 stiegen die Bayern in die zweite Liga ab. Auch als 1963 die Bundesliga ins Leben gerufen wurde, war der FC Bayern nicht vertreten. Zwei Jahre später gelang der Aufstieg. Trainer Tschik Cajkovski baute eine junge Mannschaft um Sepp Maier, Gerd Müller und Franz Beckenbauer. Letzterer wollte sein Karriere beim TSV 1860 starten.
Als „Neuling“ bekam Beckenbauer die volle Härte der Etablierten zu spüren. Deshalb wechselte er zum FC Bayern. Mit seinem Verein gewann Beckenbauer ab 1966 zahlreiche Titel: Viele der Trophäen können in der Geschäftsstelle bewundert werden. Bis zu ihrem Umzug in das neu gebaute Olympiastadion 1972 kickten auch die Spieler des FCB im Grünwalder Stadion.
Das nächste große Erfolgserlebnis für den Münchner Fußball ist bereits in Sicht: Im Frühjahr 2005 wird im Norden der Stadt eine nagelneue Arena für 66.000 Zuschauer eröffnen. Und ein Jahr später findet hier das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 statt. Ganz bestimmt eine neue Sternstunde für den Fußball an der Isar.
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