Mit dem Herzogtum Bayern wurde Pfalzgraf Otto von Wittelsbach im September 1180 belehnt. Von der Zeit des Welfenherrschers (1129-1195) hat sich in München kaum etwas erhalten. Dennoch kann man sich auch hier auf Spurensuche begeben. Der Mauergürtel, mit dem Heinrich der Löwe seine Stadt um 1175 befestigt hatte, war sehr schnell zu eng geworden. München hatte vor allem durch den Salzhandel einen großen Aufschwung genommen. Der 1972 rekonstruierte Turm neben dem Alten Rathaus (seit 1310 bezeugt) gehörte als "Talburgtor" zur Befestigung der Heinrichstadt. Ein farbiges Fresko an der Fassade des Ruffinihauses (Pettenbeckstraße) erinnert an das Südtor der Stadtbefestigung, den "Ruffiniturm" Dreht man sich um, sieht man den "Alten Peter". Sein Gründungsbau stammt noch aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts, also noch aus der Zeit vor der Stadtgründung.
Der Besucher kann, über die Ludwigsbrücke kommend, die alte Salzstraße Richtung Karlstor durchlaufen. Am Isartor, das von der zweiten Stadtbefestigung (ab zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts) und weitgehend im ursprünglichen Aussehen erhalten ist, wurden Zölle kassiert und die "Reisebüchlein" der Ankommenden kontrolliert. Alles Salz, das in die Stadt gebracht wurde, mußte drei Tagen lang in besonderen Salzstadeln gelagert und Münchener Kaufleuten angeboten werden.
Der "Schrannenplatz" (heutiger Marienplatz) war schon zu Heinrichs Zeiten Zentrum der Löwenstadt. Neben dem vermutlich älteren Rindermarkt wurde er als Korn- und Salzmarkt genutzt. An die Salzstadel, die im 15. Jahrhundert am heutigen Promenadeplatz standen, errinnert nur noch das Sandtnersche Stadtmodell. Um den Salzmarkt herrschte reges Geschäftstreiben, Salzhändler, Salzstößler, Salzmesser und Gasthäuser siedelten sich an. Den Adeligen, die wegen der günstigen Lage zu Residenz und Rathaus, hier ihre Paläste bauten, vertrieben den ihnen lästigen Markt. Im 18. Jahrhundert verlegte man ihn in die heutige Arnulfstraße. Die entladenen Wagen durften aus Platzgründen nicht in der Altstadt abgestellt werden. Die Fuhrleute brachten sie zurück ins Tal. Die Gasthäuser dort boten alle Platz für die Fuhrwerke und Stallungen für die Pferde. Noch bis zum 2. Weltkrieg war beispielsweise der Gasthof "Zum Bögner" vor allem bei Fuhrleuten beliebt.
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