Leipzig
Persönlichkeiten



Johann Wolfgang Goethe
Johann Wolfgang Goethe "Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein Klein-Paris und bildet seine Leute" ist schon in Goethes "Faust" zu lesen. In Leipzig lernte der junge Goethe die Motive für den Faust-Stoff kennen und setzte mit seiner Dichtung auch dem "Auerbachs Keller" - einer Lokalität, in der er gern zechte - ein Denkmal. Auf Betreiben seines Vaters Johann Caspar Goethe, der 1731 selbst Student in Leipzig gewesen war, studierte der junge Goethe an der Universität ...

Leipzig Jura (1765-1768). Damit verbunden war eine großzügige finanzielle Ausstattung mit einem Jahreswechsel von 1.200 Gulden. Da er nicht wie gewünscht in Göttingen alte Sprachen.

Lieben, leben, lernen – Leipziger Aufenthalt war das
Schlüsselerlebnis für das Werk des Klassikers

... Geschichte und Literatur studieren durfte, fasste er heimlich den Entschluss, in Leipzig erst recht seinen eigentlichen Neigungen nachzugehen. Am 3.10.1765 fuhr Goethe in einer beschädigten Kutsche durch das Ranstädter Tor. Er ließ die Enge seiner Heimatstadt Frankfurt am Main hinter sich und gelangte in eine aufstrebende Bürgerstadt, die sich zum Zentrum der Aufklärung entwickelt hatte. Am 19.10.1765 schrieb sich Goethe unter dem Lektorat von Carl Günther Ludovici in das Universitätsmatrikel ein. Die ersten Eindrücke Goethes waren vom lebhaften Treiben der gerade stattfindenden Michaelismesse geprägt. Aber auch vom Anblick der prächtigen Bürgerhäuser war der Student überwältigt: “Leipzig ruft dem Beschauer keine altertümliche Zeit zurück; es ist eine neue, kurz vergangene, von Handelstätigkeit, Wohlhabenheit, Reichtum zeugende Epoche, die sich uns in diesen Denkmalen ankündigt”.

Nach seiner Ankunft stellte sich der Neuimmatrikulierte mit einem Empfehlungsschreiben beim Juristen und Historiker Johann Gottlieb Böhme vor. Der hielt ihm eine Strafpredigt, als er von Goethes Absicht erfuhr, sich den schöngeistigen Wissenschaften zuzuwenden. Trotzdem erreichte Goethe, dass er die Vorlesungen Christian Fürchtegott Gellerts über eine neue Stil- und Sittenlehre besuchen durfte. Hofrat Böhmes Gattin Marie Rosine Böhme besaß wesentlich mehr Einfühlungsvermögen und beriet Goethe mütterlich in gesellschaftlichen Dingen wie Sitten, Kleidung und Umgangsformen.

Das anfängliche Interesse Goethes an den Vorlesungen in der Universität erlahmte schnell. Weder Gellerts noch Gottscheds Referate konnten ihn begeistern. Unsicher vom Einfluss der rationalistischen Poetik fühlte er sich plötzlich mehr zum bildenden Künstler als zum Dichter berufen. Deshalb absolvierte er an der Leipziger Kunstakademie eine zusätzliche Ausbildung und lernte bei Adam Friedrich Oeser zeichnen. Oeser war es, der den bildungshungrigen Goethe auf Lessing, Wieland und Winckelmann aufmerksam machte. An der Leipziger Kunstakademie begann Goethe auch mit der Suche nach dem Wirkungsprinzip der Farben und bildete damit die Basis für eines seiner Hauptwerke: die Farbenlehre. Im Atelier des Kupferstechers Johann Michael Stock schuf er bildkünstlerische Arbeiten.

In der Mittagstisch-Gesellschaft des Medizinprofessors Johann Heinrich Winckler im “Gasthaus am Brühl”, an der Goethe ab dem Frühjahr 1766 bis zu Beginn des zweiten Semesters fast täglich teilnahm, erhíelt er wesentliche Impulse für seine naturwissenschaftlichen Neigungen. Dort wurde vor allem über Botanik und Medizin diskutiert. Ostern 1766 traf er dort beim Mittagessen den jungen Pädagogen Ernst Wolfgang Behrisch, der als Hofmeister im gräflich Lindenauschen Hof tätig war. Behrisch wurde bald sein Leipziger “Ur-Freund” und konstruktiver Kritiker. In der Gastwirtschaft verliebte sich Goethe auch in die drei Jahre ältere Wirtstochter Anna Katharina “Käthchen” Schönkopf, die er bald schwärmerisch liebte, aber auch eifersüchtig quälte. Das amouröse Spannungsverhältnis animierte ihn zu zahlreichen Liebesgedichten, die er unter dem Titel “Annette” zusammen fasste. Der Verleger Bernhard Christoph Breitkopf publizierte Goethes literarisches Debüt “Annette” (1767 kalligraphiert, 1770 anonym als “Neue Lieder” gedruckt).

Aber auch zu Friederike Oeser, der lebenslustigen, geistreichen Tochter seines Zeichenlehrers, fühlte sich Goethe hingezogen. Goethe schrieb für sie zehn “Lieder mit Melodien Mademoiselle Oeser gewidmet von Goethen”. Goethes Freund Bernhard Theodor Breitkopf vertonte diese Lieder 1769 für das “Leipziger Liederbuch”. Von zwei weiteren Frauen war der junge Goethe geradezu fasziniert: den Sängerinnen Corona Schröter und Gertrud Elisabeth Mara. Beide waren Gesangsschülerinnen Johann Adam Hillers, der damals die “Großen Konzerte” leitete und mit dem Goethe befreundet war. Besonders Mara bezauberte ihn so mit ihrer Stimme, dass er ihr 1831 ein Gedicht widmete. Die Sängerin Corona Schröter holte er später zu sich nach Weimar (1776), wo sie die Iphigenie neben ihm als Orest (“Iphigenie auf Tauris”) spielte.

Im Spannungsfeld Leipzig gewann der junge Goethe in einem konzentrierten Zeitraum die Erkenntnis, dass sein zukünftiges Leben von Lustgewinn sowie der Einsamkeit des Dichters geprägt sein wird.

Ein besonderes Erlebnis wurde für ihn in Leipzig aber das Theater. Er besuchte die Aufführungen in “Quandts Hof” und war nach der Einweihung des Neuen Theaters (3.10.1766) dort Stammgast.

Goethes ausschweifender Lebensstil sowie der Fortgang seines Freundes Behrisch nach Dessau (1767) und die Trennung von “Käthchen” führten dazu, dass der Achtzehnjährige 1768 am Ende seiner Kräfte war. Geschwächt von einem blutigen Husten, durch eine Tuberkulose hervorgerufen, trat er erst an seinem 19. Geburtstag die Heimreise an. Er verließ Leipzig ohne Studienabschluss. Zwar hatte er in der Stadt nur einen “allgemeinen enzyklopädischen Überblick” erhalten, aber “Klein-Paris” hatte ihn leben gelehrt und war wesentliche Station in seinem Leben.



(Quelle: Leipzig Tourist Service e.V.)


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