Geschichte & Interessantes zum Thema Karneval

Mit Hilfe des Strafgesetzbuches wollte ein Richter diesen Brauchtum in Obernheim stoppen: Im alljährlichen Verbrennen der Hexe "Unholda Moserin" sah er den § 189 "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" erfüllt.

In dem kleinen Ort im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg 
wird jedes Jahr in der schwäbisch-alemannischen Fasnet ein Hexenprozess nachgespielt. Diese Lokaltradition geht auf ein reales Ereignis zurück; in Obernheim wurde tatsächlich vor mehreren hundert Jahren eine Hexe mit Namen "Moserin" verbrannt. Der neuzeitliche Richter bekam vor seinen Kollegen nicht Recht. Gegen historischen Brauchtum und gegen Geschmacklosigkeit hilft auch kein Strafgesetzbuch. Und so wird in Obernheim in der Faschingszeit weiterhin eine Hexenverbrennung gefeiert. Viele Menschen sind es allerdings nicht, die an diesem grausigen Schauspiel im Kuhnest Obernheim auf der Schwäbischen Alb teilnehmen. Das ist wohl auch gut so.

Im alljährlichen Verbrennen der Hexe "Unholda Moserin" sah er den § 189 "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" erfüllt. In dem kleinen Ort im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg wird jedes Jahr in der schwäbisch-alemannischen Fasnet ein Hexenprozess nachgespielt. Diese Lokaltradition geht auf ein reales Ereignis zurück; in Obernheim wurde tatsächlich vor mehreren hundert Jahren eine Hexe mit Namen "Moserin" verbrannt. Der neuzeitliche Richter bekam vor seinen Kollegen nicht Recht. Gegen historischen Brauchtum und gegen Geschmacklosigkeit hilft auch kein Strafgesetzbuch. Und so wird in Obernheim in der Faschingszeit weiterhin eine Hexenverbrennung gefeiert. Viele Menschen sind es allerdings nicht, die an diesem grausigen Schauspiel im Kuhnest Obernheim auf der Schwäbischen Alb teilnehmen. Das ist wohl auch gut so. In vielen anderen Orten wird Karneval allerdings in einer ausdrucksstarken und ausgelassenen Weise gefeiert, die zu Recht die Menschenmassen anzieht. Am 6 Kilometer langen Weg des Kölner Rosenmontagszug drängen sich regelmäßig eine Million Zuschauer, die die etwa 10.000 "Jecken" auf ihren Wagen, Traktoren und Pferden sehen wollen. Köln ist in Deutschland die unumstrittene Hochburg des Karnevals.

Die "tollen Tage" werden aber auch in anderen Orten gefeiert, häufig auf eine genau überlieferte Weise, die dem örtlichen Brauchtum entspricht. Für Fasnetanfänger: Als Karneval, Fastnacht oder Fasching bezeichnet man traditionell die Tage der überschäumenden Lebensfreude vor Beginn der österlichen Fastenzeit. Traditionell wird die "fünfte Jahreszeit" am 11. November um 11.11 Uhr (Rheinischer Karneval) bzw. am Dreikönigstag (6. Januar, schwäbisch-alemannisches Fasnet) eröffnet. Ausnahmen von diesem üblichen Termin gibt es natürlich auch: So ist der Auftakt der Basler-Fasnacht der "Morgenstraich" am Montag nach Aschermittwoch.
Das Wort Fasching oder Fasnet kommt vermutlich von "Vaschanc", dem Fastentrunk. "Karneval" ist wahrscheinlich die Verballhornung von lateinisch "carne vale" - "Fleisch lebe wohl".

 In der Fastenzeit wurde kein Fleisch gegessen. Unterschieden wird im deutschen Sprachraum zwischen der schäbisch-alemannischen Fastnacht und dem rheinischen Karneval. Kurz und bündig. der Ruf "Helau!" gehört zum rheinischen Karneval, "Narri Narro!" jedoch zur schwäbisch-alemannischen Fasnet. Hochburgen der schwäbisch-alemannischen Fastnacht sind Orte im Südwesten Baden-Württembergs wie Rottweil, Offenburg, Horb, Konstanz, Villingenund SchömbergRottweil, ein wirtschaftlich und politisch eher unbedeutender Ort, wird in der Fasnetzeit zur Weltstadt. Immerhin ist der Ort am oberen Neckar ehemalige Reichsstadt und älteste Stadt Baden-Württembergs.

Text: Dietrich Hub