Geldabheben im Ausland - das gilt es zu beachten

Wer ins Ausland verreist und dort Urlaub macht, sollte sich zuvor über die Zahlungsmodalitäten des Ziellandes informieren. Einige Länder erlauben die Einreise nur mit einem bestimmten Freibetrag, in anderen Ländern ist das Abheben von Geld eine teurere Angelegenheit. Auch kann es vorkommen, dass die Kreditkarte der Hausbank im Ausland nicht akzeptiert wird. Gerade jetzt vor Weihnachten verreisen viele Touristen in Top-Metropolen wie Paris oder London, um dort eine Christmas-Shopping-Tour zu unternehmen. Da wäre es schade, wenn dieses Vergnügen durch vermeidbare Geldprobleme getrübt wird.

Geldabheben am Automaten kann teuer werden

Die Bargeldversorgung im europäischen und außereuropäischen Ausland ist ein wichtiges Thema. In Europa entstehen den Touristen grundsätzlich keine Probleme beim Geldabheben mit der EC-Karte oder Girokarte, solange sie einen Geldautomaten finden, der das Maestro- oder Visazeichen trägt.

Doch viele Banken zocken beim Abheben im Ausland mit hohen Gebühren kräftig ab. Diese liegen bei 3 bis 30 Euro. Außerhalb Europas kommen auch noch Kosten für die Währungsumrechnung auf die Touristen zu. Die Kunden haben am Geldautomaten die Möglichkeit, in Euro abzurechnen. Das klingt gut, doch dieses Dynamic Currency Conversion (DCC) System besitzt in der Regel einen schlechten Kurs. „Verbraucher müssen mit Aufschlägen von bis zu 10 Prozent rechnen, sie bemerken dies oft nicht, da die Gebühren am Automaten nicht ausgewiesen, sondern heimlich verrechnet werden“, erklärt Uwe Döhler von Finanztest gegenüber mdr.de. 

Die Reisenden haben zwar die Möglichkeit, mit Bargeld zu verreisen, doch nicht jedes Land ist sicher und Großstädte sind für Trickdiebe bekannt. Reiseschecks sind heute nicht mehr Standard. Sie stellen keine gute Lösung dar, da die Touristen auch hier ein Diebstahlrisiko in Kauf nehmen müssen.

Gebührenfreie Kreditkarten

Während viele Filialbanken hohe Gebühren bei einer Geldabhebung im Ausland verlangen, bieten Direktbanken den Kunden die Möglichkeit einer kostenfreien Kreditkarte an. Mit dieser lässt sich Geld an jedem Automaten im Ausland gebührenfrei abheben. Meistens ist die Kreditkarte mit einem kostenfreien Konto verbunden. Reisende können zwischen vier verschiedenen Varianten auswählen. Es gibt Kreditkarten mit einer limitierten Anzahl von Barverfügungen, mit unbegrenzten Barverfügungen, kostenfreie Karten für die Eurozone sowie gebührenlose Visakarten, die aber Devisen umrechnen. Wie der Artikel auf zahlungsverkehrsfragen.de zeigt, gehören die DKB, die Norisbank und die comdirect zu den besten Anbietern für kostenfreie Kreditkarten. Bei diesen Banken entfällt die Jahresgebühr und auf die Kontoeröffnung werden keine Kosten erhoben. Vergleichbare Angebote gibt es bei Wüstenrot und Santander. Diese sind nur im ersten Jahr kostenlos, beinhalten aber zusätzliche Versicherungen, Tankrabatte und Cashback.

Welche Gebühren sich im Ausland vermeiden lassen

Damit Touristen hohe Abrechnungen und Gebühren im Ausland vermeiden können, sollten sie sich vorher über den Umrechnungskurs informieren. So bleiben die Ausgaben im Ausland mit fremder Währung transparent. Informationen gibt es bei der jeweiligen Zentralbank des Landes. Weiterhin können die Reisenden Apps mit Währungsrechnern nutzen. Von einem Geldumtauschen in Wechselstuben ist grundsätzlich abzuraten. Hier werden die Touristen genauso abgezockt, weiß Uwe Döhler. Am günstigsten bleibt das Geldabheben am Automaten, solange die Verbraucher die Landeswährung auswählen. Eine gute Ergänzung ist die Prepaidkarte. Sie lässt sich vor der Reise aufladen und am Zielort beliebig einsetzen. Auch da gibt es Varianten, die eine gebührenfreie Barabhebung im Ausland ermöglichen. Wenn die Karte abhandenkommt, lässt sich diese leicht sperren, das Guthaben geht dabei nicht verloren. Für Jugendliche, die ohne ihre Eltern verreisen, ist das eine gute Option.