Wildcampen in Deutschland: Was ist zu beachten?

In einigen Ländern ist es möglich, einfach irgendwo seine Zelte aufzuschlagen. In Deutschland ist Wildcamping jedoch größtenteils verboten. Aber ist das wirklich so oder gibt es nicht doch Optionen, um wild zu nächtigen, ohne ein Bußgeld oder anderen Ärger zu riskieren? Dieser Artikel schaut sich die Regelungen an und erklärt, was Camper am Ende genauer beachten sollten.

Wildcampen in Deutschland

Es kommt drauf an: Regeln zum Wildcamping sind Ländersache


Grundsätzlich entscheiden die einzelnen Bundesländer, inwieweit doch Wildcamping erlaubt ist. Auch gibt es Unterschiede hinsichtlich des Campings:

  • Wohnmobil/Wohnwagen - ein solches Gefährt darf zur Übernachtung fast nirgends in der Natur abgestellt werden.
  • Zelt - für Biwaks oder Trekkingzelte sind in den vergangenen Jahren etliche Wildcampingstellen in Deutschland entstanden. Allerdings ist die Nutzungszeit begrenzt, meist müssen Camper nach höchstens zwei Nächten den Ort verlassen.

Generell gilt, dass sich jeder Camper vorab genau über die rechtlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten informieren sollten. Je nach Bundesland kann das widerrechtliche Aufstellen eines Wohnmobils oder Zelts teuer werden: Hamburg verhängt beispielsweise Bußgelder von bis zu 2.500 Euro. Ein solches Ende wünscht sich niemand für den eigenen Urlaub.

Die Lösung für das legale Wildcamping


Die Verbote beziehen sich auf öffentliche Wälder und Grünflächen. Gerade bei Wohnmobilen wird davon ausgegangen, dass die Campingplatzstruktur so gut ausgebaut ist, dass niemand sein Gefährt in der Wildnis abzustellen braucht. Doch auch abseits von Campingplätzen gibt es Optionen:

  • Bauern - viele Bauern sind gerne bereit, einen Camper mit Wohnmobil oder Zelt für einige Nächte auf dem Grundstück aufzunehmen. Die Maßgabe ist, vorher freundlich um Erlaubnis zu fragen und keinesfalls ohne diese die Zelte aufzustellen. Felder, aber auch Wiesen, sind absolut tabu, sofern keine Erlaubnis besteht.
  • Privatgelände - auch hier gilt: Wer fragt, dem wird geholfen. Die Frage muss natürlich vor dem Aufstellen kommen.
  • Biwakplätze - innerhalb der erlaubten Gebiete dürfen Zelte aufgeschlagen werden. Allerdings gilt die Erlaubnis nur für kurze Zeit. Camper sollten sich vor der Reise informieren, wo diese Zeltplätze liegen und welche Regelungen gelten.

Stealthcamping - die Grauzone


Wer einen nicht unbedingt auffälligen Campingwagen fährt, der kann die Regeln teilweise umgehen. Grundsätzlich ist die Nutzung dieses Tipps jedoch auf eigene Gefahr hin. Bei unauffälligen Fahrzeugen ist das Abstellen für eine Nacht durchaus möglich, zumal notfalls argumentiert werden kann, dass die Ruhepause nur der Wiederherstellung der eigenen Fahrtüchtigkeit dient.

Erhalt der Stätte


Das Wildcampen ist mitunter verboten, weil sich Wildcamper in der Vergangenheit nicht unbedingt von ihrer besten Seite gezeigt haben. Müll und Unrat blieben mitten im Wald liegen, laute Musik schallte durch die Natur und an den Feuerschutz dachten Wildcamper auch nicht immer. Wer also eine Erlaubnis hat, in der freien Natur seine Zelte aufzuschlagen oder das Wohnmobil abzustellen, der sollte Folgendes immer beachten:

  • Keine Spuren hinterlassen - Müll, Unrat oder Ähnliches müssen direkt beseitigt werden. Ein guter Zeltplatz ist der, der keinen vom Camper davonträgt.
  • Gefahrenabwehr - offenes Feuer ist gerade in den Wäldern eine Gefahr. Somit ist davon abzusehen, sofern keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
  • Schäden melden - es kann immer geschehen. Sollten während des Campens Schäden an Boden oder Natur verursacht werden, so müssen diese dem zuständigen Förster oder auch dem Besitzer des Grundstücks gemeldet werden.

Fazit - es gelten klare Regeln


Das eigentliche Wildcampen ist in Deutschland nicht möglich. Dennoch dürfen Camper durchaus ihre Zelte aufschlagen, wenn sie sich eine Erlaubnis des Grundstückbesitzers einholen oder speziell dafür ausgeschriebene Orte aufsuchen. Wurde ein Platz gefunden, gilt absolute Rücksichtnahme.