Währungschaos - Profitieren statt nur Tauschen?
Reisefans
aufgepasst: Wechselkurse nutzen, statt Gebühren zu zahlen
Dirham, Renminbi, Kwanza, Taka,
Schekel – Vielreisende wissen, dass sich dahinter die
Währungen
von Abu Dhabi, China, Angola, Bangladesch und Israel verbergen.
Währungskurse sind Touristen aus Wechselbüros bekannt
und leider
oft mit der Erinnerung an horrende Gebühren
verknüpft. Doch
Fremdwährungen können auch sehr lukrativ sein. Das
Stichwort lautet
CFD. Was sich dahinter verbirgt und für wen sie sich eignen.
Wer gerne reist, sieht die Welt mit
anderen Augen. New York City ist plötzlich nicht mehr nur der
Ort
aus Filmen, sondern mit deinen Erinnerungen verknüpft. Kommt
in den
Nachrichten eine Meldung über Bangkok, schießen dir
Bilder in den
Kopf oder du hast die Gerüche der
Straßenküche dort wieder in der
Nase. Alle Bücher dieser Welt können die
persönliche Erfahrung
durch das Reisen nicht ersetzen. Warum sollten Kosmopoliten ihr
besonderes Wissen nicht nutzen, um damit Geld zu verdienen?
So funktionieren Wechselkurse
Wenn du in Europa lebst, triffst du
innerhalb der Eurozone nicht auf andere Währungen. Denn du
zahlst in
Italien ebenso mit dem Euro wie in Spanien oder Finnland. Wenn du den
Kontinent verlässt, sieht es schon anders aus. Dann tauscht du
den
Euro zu einem bestimmten Kurs in die Währung deines
Reiselandes.
Doch was ist ein Wechselkurs
eigentlich? Der Wechselkurs beschreibt den Wert eines Zahlungsmittels
– ausgedrückt in einer anderen Währung.
Beispielsweise ist ein
Euro momentan 1,10 US-Dollar wert. Der Euro ist also aktuell mehr
wert als der Dollar. Anders gesagt, ist der Euro momentan
stärker
nachgefragt und deshalb teurer als der US-Dollar. Verschiedene
Faktoren spielen eine Rolle für den Kurs. Akteure auf dem
Wechselkursmarkt sind beispielsweise Spekulanten – egal, ob
Privatanleger oder professionelle Broker.
Auch die Wechselwirkung von Importen
und Exporten hat Einfluss auf den Kurs. Angenommen die in Europa
produzierten Güter sind aktuell günstiger als in den
USA. In diesem
Fall wollen mehr diese Produkte kaufen. Die Bezahlung erfolgt in
Euro, weshalb die Nachfrage nach Euro steigt – die
Währung wird
damit teurer.
Übrigens hat dieses System auch eine
ausgleichende Wirkung in Bezug auf das Lohn- und Preisniveau eines
Landes. Steigt die Nachfrage nach Produkten aus Europa stark an und
damit auch der Wechselkurs, werden die Produkte damit langfristig
auch teurer. Die Nachfrage reduziert sich wieder.
Von Fremdwährungen profitieren –
so geht's
Verschiedene Entwicklungen können also
die Wechselkurse beeinflussen: Handelsbeziehungen zwischen
Ländern,
Spekulationsblasen, internationale Krisen, steigende Lohnkosten und
vieles mehr. Wer gute regionale Kenntnisse hat, besitzt oft auch ein
tieferes Verständnis für die wirtschaftlichen
Stärken und
Schwächen eines Landes. Wissen ist Macht – auch beim
Wetten auf
andere Währungen. Der Währungshandel ist nichts
anderes, als eine
fremde Währung zu günstigen Konditionen zu kaufen und
darauf zu
spekulieren, dass ihr Preis steigt. Bei nur marginalen Unterschieden
im Centbereich sind allerdings hohe Geldbeträge
nötig, um eine
interessante Rendite zu erzielen.
Genau deshalb entstand das
Finanzprodukt CFD. Diese Contracts for Difference, kurz CFD, nennt
man auch Differenzvertrag. Dabei handelt es sich um Hebelprodukte.
Das bedeutet, dass Anleger wenig Geld einsetzen müssen, aber
viel
auf dem Markt bewegen können. Es heißt aber auch,
dass sie viel
Geld verlieren können. Nur ein kleiner Teil des Trades wird
vom
Anleger direkt bezahlt, der Rest kommt vom Broker und ist damit nur
geliehen. Bei einer Investition von 1000 Euro deines eigenen Kapitals
und einem Margin von fünf Prozent, hast du eine Position von
20.000
Euro, also einen Hebel von 20. Für Privatanleger liegt der
maximal
erlaubte Hebel bei Währungsderivaten übrigens seit
2018 bei 30:1.
Die Verträge schließen Anleger direkt mit dem professionellen
Forex-Broker,
CFDs sind OTC und damit nicht börsengehandelt. Früher
bestand eine
Nachschusspflicht, diese schaffte die BaFin 2017 ab. Wenn der
Kursverlust so groß war, dass er selbst das eingesetzte
Kapital
überstieg, machten Anleger früher sogar Schulden beim
Broker.
Dieses Risiko besteht nicht mehr. Trotzdem kann es sein, dass ein
Broker bei Währungsschwankungen dein Konto sofort
schließt, sobald
dein Guthaben aufgebraucht ist. Dein Portfolio hat bei kurzfristigen
Schwankungen also keine Zeit, sich zu erholen.
Fazit: Lukrative Gewinne oder hohe
Verluste
Beschäftigst du dich leidenschaftlich
gerne mit anderen Ländern, verfolgst die aktuelle
Nachrichtenlage
und bist im Finanzbereich kein Neuling? Dann lohnen sich CFDs
für
dich. Vorausgesetzt, du hast Geld auf der hohen Kante, das du im
schlimmsten Fall auch verlieren kannst, ohne deine Altersvorsorge
oder die Zahlung deiner Rechnungen aufs Spiel zu setzen. Denn die
Spekulation mit Fremdwährungen ist ein riskantes
Geschäft.
Finanzexperten raten Privatanlegern generell von Derivaten ab.
Wenn du nach schnellen und hohen
Gewinnen strebst, ist dieses Produkt genau das richtige für
dich.
Wenn du eher langfristig und sicher investieren möchtest,
eignen
sich auch ETFs oder Anleihen hervorragend. Gerade deutsche Anleihen
gelten als sehr sicheres Anlageprodukt. Der beste Tipp kommt von
einem der erfolgreichsten Investoren der Geschichte, Warren Buffet: "Du
musst nur sehr wenige Dinge in deinem Leben richtig
machen,
solange du nicht zu viele Dinge falsch machst. Ein Risiko entsteht,
wenn du nicht weißt, was du tust."