Der digitale Nomade - eine verklärte Figur die immer mehr Konturen bekommt
Wir
Deutschen gelten im Allgemeinen als Reiseweltmeister. In den meisten
Ländern weltweit gern als Gäste gesehen bringen die
Deutschen eine Menge Umsatz gerade in Regionen wie Italien, Spanien und
die Niederlande. Doch nicht nur diese drei Länder haben es den
Reisewütigen aus der Bundesrepublik Deutschland angetan.
Es wächst die
Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen
In den letzten Jahren, so hat es die
Tourismusanalyse 2020
der Stiftung für Zukunftsfragen ausgemacht, wächst
die Zahl der Reisenden aus Deutschland, die ihren Urlaub individuell
gestalten möchten. Weg vom klassischen Massentourismus, von
den vollen Hotels und den ausgetretenen Routen zahlreicher Bustouren.
Hin zu einem Tourismus, der einerseits umweltverträglicher
daherkommt und es andererseits dem Reisenden erlaubt, Land und Leute
wirklich näher kennenzulernen. Doch das ist mit Sicherheit
nicht der einzige Trend, den man feststellen kann, wenn man sich die
Reiseentwicklung in Deutschland in den letzten Jahren ansieht. Es
scheint ganz so, als hätte bei vielen Reiseliebhabern eine
ganz neue Idee vom Leben Einzug gehalten.
Der digitale Nomade
– eine verklärte Figur die immer mehr Konturen
bekommt
Den Begriff "digitaler Nomade" gibt es schon eine ganze Weile. Heute
allerdings trifft er auf mehr Menschen zu als jemals zuvor. Doch was
ist eigentlich ein digitaler Nomade? Ganz einfach ausgedrückt:
Jemand, der nicht sesshaft an einem festen Wohnort ist. Er kommt mal
hier mal dort auf der Welt unter, um seine jeweilige Tätigkeit
dort auszuüben. Seine Brötchen verdient der digitale
Nomade mit Tätigkeiten, die er eben digital erledigen kann.
Also Arbeiten, die von überall auf der Welt aus mit einem
einfachen Internetanschluss erledigt werden können.
Niemand kann alles selbst
erledigen – auch kein digitaler Nomade
Viele digitale Nomaden brauchen erst einmal Hilfe dabei, ihre
Arbeitsweise und möglicherweise auch ihr Unternehmen so
auszurichten, dass es auch auf digitaler Basis funktioniert.
Für solche Kurswechsel gibt es fachkundige Hilfe. Stephan
Fried, Spezialist für digitale Geschäftsmodelle bei
der Webseite
digital-minds.agency,
hat schon bei vielen Freiberuflern den Einstieg in die digitale
Arbeitswelt verfolgt. Das Wichtigste ist, so der Experte, dass ein
Geschäftsmodell vorhanden ist, das funktioniert.
Außerdem sollte der Wunsch da sein, das Leben mit seiner
Arbeit zu 100 Prozent zu verbinden. Work-Life-Balance heißt
in diesen Fällen, eine Arbeit zu leben, in der man ganz und
gar aufgehen kann.
Digitaler Nomade vs. Urlauber
- bedeutet dieser Lebensstil ein Leben lang nur Urlaub?
Mit Sicherheit bedeutet das nicht nur Urlaubsfeeling. Nehmen wir den
Reiseblogger als Beispiel. Ist er beispielsweise in Frankreich
unterwegs, dann wird er dort eine ganze Reihe von
Sehenswürdigkeiten besuchen. Frankreich hat eine
riesige Zahl an
malerischen Dörfern und
sehr interessanten historischen Städten. Doch der Reiseblogger
besucht diese Städte und Dörfer nicht nur, um sich an
deren Anblick zu erfreuen und die Atmosphäre zu
genießen.
Er sucht die besten Fotomotive, recherchiert zu den Orten, an denen er
sich befindet und schreibt entsprechende Reiseberichte. Vielleicht
erarbeitet er auch einen kompletten Reiseführer über
die jeweilige Region. Oft werden sogar Videos gedreht und gepostet.
Dafür muss er Restaurants kennenlernen, sie
tatsächlich ausprobieren, um Empfehlungen aussprechen zu
können und sich mit einer Vielzahl von Menschen unterhalten.
Der digitale Nomade arbeitet tatsächlich da, wo andere Urlaub
machen. Das ist das krasse Gegenteil zum normalen Berufsalltag zuhause
und nicht für jeden geschaffen. Wer diesen Weg geht, muss sich
also bewusst dafür entscheiden, sonst könnte der
Traum schneller platzen, als gedacht.