Sanfter Tourismus: Worauf kommt es bei nachhaltigem Reisen an?

Reisen gehört für viele Menschen mit zum Lifestyle. Wie lässt sich das mit der Nachhaltigkeit vereinen, die sich längst zu einem der größten Trends in Sachen Lebensstil entwickelt hat? In diesem Zusammenhang ist nachhaltiges Reisen in aller Munde. Aber gibt es das überhaupt und worauf kommt es bei nachhaltigkeitsbewussten Urlauben an?

Ökologische und soziale Nachhaltigkeit bei der Reiseplanung

Die Reiseleidenschaft vieler Touristen hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und Bevölkerung der Urlaubsländer. Der Vorsatz vieler Menschen sind Reisen, die weder den Menschen, noch dem Planeten schaden. Schon bei der Reiseplanung gibt es diesbezüglich einiges zu beachten. Nachhaltiger werden Urlaube beispielsweise durch:

• die Konzentration auf CO2-arme Verkehrsmittel
• die Beachtung des Zero-Waste-Prinzips während Reisen
• die Entscheidung für Homestay-Angebote
• Rücksicht auf die lokale Kultur und Natur

Wie erreicht man im Urlaub ökologische Nachhaltigkeit?

Tourismus macht etwa acht Prozent aller CO2-Emissionen aus. Aber nicht nur das: Viele Reisende übernehmen keinerlei Verantwortung für die Tier- und Umwelt der bereisten Länder. Dabei wäre es eigentlich einfach, in weniger entwickelten Destinationen als Vorbild aufzutreten und zum Umdenken der Bevölkerung beizutragen. Achtsame Urlauber steigern den ökonomischen Wert der Reiselandnatur, wodurch Einheimische höhere Bereitschaft zum Erhalt entwickeln. Bewusstseinssteigerungen gelingen zum Beispiel, indem man:

• sich auf Reisen an Clean-Up-Kampagnen beteiligt
• im Urlaub nach Zero-Waste-Prinzip lebt und Plastikmüll vermeidet
• Einheimischen die Müllproblematik erklärt
• um Tiershows abseits der artgerechten Tierhaltung einen Bogen macht, so beispielsweise um Stierkämpfe in Spanien
• der lokalen Fauna mit Respekt begegnet und Tieren Raum zugesteht

Wie sieht soziale Nachhaltigkeit im Urlaub aus?

Nicht nur die Natur, sondern auch die Rechte und Kultur der Einheimischen müssen bei nachhaltigem Urlaub Berücksichtigung finden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Locals vom Tourismus profitieren. Statt in All-Inclusive-Hotels mit schlecht bezahltem Personal kommt man in kleiner organisierten Unterkünften unter. Wer Homestays bucht, wohnt bei einheimischen Familien. Ihren Profit bestimmen die Locals hierbei selbst. Als Gast in einem fremden Land oder bei einer einheimischen Familie respektiert man idealerweise die Kultur und den persönlichen Raum der Einheimischen. Übrigens: In armen Ländern einfach Geld zu verteilen, trägt nicht zu sozialer Nachhaltigkeit bei. Stattdessen spendet man vor oder nach der Reise lieber für Entwicklungshilfe in der bereisten Region.

Fazit: Ist  sanfter Tourismus sanft genug?

Als Reiseform ist sanfter Tourismus mit den genannten Eigenschaften in aller Munde. Obwohl sich das schlechte Gewissen beim Reisen damit reduzieren lässt, heißt das noch lange nicht, dass man sorgenlos um die Welt jetten sollte. Wirklich  sanft sind Fernreisen niemals.