Nürnberg Drittes Reich

Nürnberg Drittes Reich - Geführte Tour und Rundgang zu den Schauplätzen

Tour und Rundgang mit Guide zum Reichsparteitagsgelände


© Stadt Nuernberg / Christine Dierenbach
Tour und Rundgang "Drittes Reich"
Die Nationalsozialisten nutzen das historische Erbe des Deutschen Reiches Schatzkästlein und veranstalten ab 1927 ihre Parteitage in Nürnberg. Adolf Hitler bestimmt den Ort nach der Machtergreifung zur Stadt der Reichsparteitage. Lernen Sie auf einer geführten Tour bzw. auf einem Rundgang zusammen mit einem lokalen Guide diese ehemaligen Schauplätze kennen ..

"Entdecken Sie bei dieser Tour alle bedeutenden Originalschauplätze aus dem Dritten Reich von Nürnberg und lernen Sie die bewegende Geschichte kennen. Bei dieser Tour erfahren Sie mehr über die Rolle Nürnbergs im Dritten Reich."

Geführte Tour und Rundgang Nürnberg - Drittes Reich


Weitere Informationen

Die Nationalsozialisten nutzen das historische Erbe „des Deutschen Reiches Schatzkästlein“ und veranstalten ab 1927 ihre Parteitage in Nürnberg. Adolf Hitler bestimmt den Ort nach der „Machtergreifung“ 1933 zur „Stadt der Reichsparteitage“.

Nach Plänen von Albert Speer entstehen Monumentalbauten in dem im Südosten der Stadt gelegenen Volkspark Dutzendteich und weiteren großen Flächen. Sie zeugen bis heute vom Größenwahn der Machthaber im „Dritten Reich“. „Frankenführer“ Julius Streicher verbreitet von Nürnberg aus seine antisemitischen Hetzparolen. 1935 werden hier die menschenverachtenden „Rassengesetze“ der Nazis verkündet. Der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 fallen hier mehr Menschen zum Opfer als anderswo: 26 Juden hätten die „Reichskristallnacht“ nicht überlebt, rühmt sich Nazi-Oberbürgermeister Willy Liebel. Auch bei der „Arisierung jüdischen Vermögens“ erlangt Nürnberg eine traurige Ausnahmestellung: Über 150 Betriebe und etwa 570 Grundstücke wechseln bei der erzwungenen Veräußerung jüdischen Eigentums die Besitzer. Für die Juden, die nicht emigrierten, beginnen im Herbst 1941 die Deportationen: 1 631 jüdische Bürgerinnen und Bürger werden bis Januar 1944 in die Konzentrationslager verschleppt – nur 76 überleben den Massenmord.

Im Januar 1945 fällt die Stadt in Schutt und Asche. Vom Bombenhagel fast unzerstört blieb das Gerichtsgebäude mit angeschlossenem Gefängnistrakt. So wird die Stadt zum geeigneten Ort für die juristische Aufarbeitung der NS-Zeit: Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs finden hier die „Nürnberger Prozesse“ statt: Vor einem Internationalen Militärtribunal haben sich ab 20. November 1945 die Hauptkriegsverbrecher unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verbrechen gegen den Frieden zu verantworten. Dies geschieht auf der Basis der „Nuremberg Principles“, die die Grundlage für ein neues Völkerrecht und die strafrechtliche Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen schaffen: Erstmals werden die Verantwortlichen für Krieg und millionenfaches Leid persönlich zur Verantwortung gezogen. In zwölf Nachfolgeprozessen wird zwischen 1946 und 1949 gegen weitere NS-Größen und ihre Helfer verhandelt, darunter Ärzte, Juristen und führende deutsche Unternehmer.

Der Wiederaufbau der Stadt erfolgt in behutsamer Synthese aus Alt und Neu unter weitgehender Beibehaltung der alten Straßenzüge und Grundrisse. Bedeutende Bauten wie die Kaiserburg, die Kirchen St. Lorenz und St. Sebald, die Frauenkirche und das Rathaus erstehen wieder in ihrer alten Gestalt. Außerhalb der Altstadt wachsen neue Wohnviertel empor. In der modernen Metropole von heute ist die Geschichte Nürnbergs im Stadtbild sichtbar geblieben.


Verpflichtende Vergangenheit
Im Gedenken an die Rolle, die die Stadt während des Nationalsozialismus spielte, versucht Nürnberg heute seiner Selbstverpflichtung als „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“ gerecht zu werden. Der israelische Künstler Dani Karavan installiert 1993 vor dem Germanischen Nationalmuseum die Straße der Menschenrechte, auf deren Säulen die 30 Artikel der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen in verschiedenen Sprachen zu lesen sind.

Seit 1995 wird alle zwei Jahre der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis verliehen. Erster Preisträger ist 1995 der Russe Sergej Kowaljow. 2019 wurde Rodrigo Mundaca ausgezeichnet. Der Agraringenieur aus Chile kämpft seit Jahren mit seiner Organisation MODATIMA für den freien Zugang zu Wasser. Seine Heimatregion Petorca ist geprägt vom Wasserkonflikt zwischen Agribusiness-Unternehmen, lokalen Kleinbauern und der ländlichen Bevölkerung. Die Jury ehrt den Aktivisten, der sich mit bewundernswerten Mut für das Recht auf Wasser einsetzt und hofft, dass der Preis Mundaca mehr Schutz gibt sein Engagement unter weniger Gefahren fortzusetzen. Der Zugang zu sauberem Wasser ist seit 2010 von den Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt.
Einen wichtigen Beitrag zur vertieften Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit leistet das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, das im November 2001 von Bundespräsident Johannes Rau im Nordflügel der NS-Kongresshall eröffnet wurde. Die Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ und das angeschlossene Studienforum verdeutlichen Ursachen und Zusammenhänge der verbrecherischen Machtausübung des NS-Staats. Seit 2006 erschließt ein Informationssystem auf dem 380 Hektar großen Areal des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes Geschichte und Bedeutung der NS-Propaganda-Inszenierungen.

Im November 2010 eröffneten am Ort des Internationalen Militärtribunals gegen die Hauptkriegsverbrecher des NS-Regimes – dem authentischen Geschichtsort Saal 600 – Bundesrepublik Deutschland, Freistaat Bayern und Stadt Nürnberg das Memorium Nürnberger Prozesse. Diese neue Einrichtung der museen der stadt nürnberg erschließt den weltberühmten Saal 600 des Nürnberger Justizgebäudes an der Fürther Straße. Eine Dokumentationsausstellung erläutert anschaulich Vorgeschichte, Verlauf und Folgen des internationalen Strafverfahrens, bei dem sich erstmals Individuen persönlich wegen ihrer Verbrechen gegen das Völkerrecht zu verantworten hatten. Auf einer Fläche von 750 Quadratmetern wird anhand von umfangreichen Bild-, Schrift, Film- und Tondokumenten der historisch einzigartige Prozess erläutert. Daran anschließend stellen drei kleinere Ausstellungseinheiten die ebenfalls in Nürnberg abgehaltenen Nachfolgeprozesse sowie weitere juristische Auseinandersetzungen mit dem NS-Regime dar. Auch die von den Nürnberger Prozessen ausgehenden Entwicklungen hin zu dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag werden thematisiert. Der Schwurgerichtssaal ist weiterhin ein Ort der Rechtsprechung. Er ist daher nur eingeschränkt zugänglich. An verhandlungsfreien Tagen ist seine Besichtigung Teil des Ausstellungsbesuchs. Wenn der Neubau der Nürnberger Justiz bis voraussichtlich 2019 fertig gestellt ist, werden die großen Schwurgerichtsprozesse künftig dort stattfinden. Dann soll der Saal 600 nach einem Umbau ein reines Museum werden.

Tags

Sightseeing Tipps für Nürnberg - Entdecken Sie alle Sehenswürdigkeiten von Nürnberg bei einer geführten Tour mit einem lokalen Guide. Alle Tour Angebote in Nürnberg hier im Überblick - Tour oder Führung direkt online buchen - hier finden Sie maßgeschneiderte Programme: individuelle Nürnberg Stadtführungen, (Rundgänge und Rundfahrten), ebenso wie Halbtages-, Tages- und Mehrtagesausflüge in Nürnberg.