Mäuse und Moneten: 6 Tipps für das Finanzielle rund um Städtereisen
Ohne Moos nix los, das
gilt auch auf
Städtereisen – selbst wenn man nicht die teuersten
Städte wie
Paris,
Zürich
oder Kopenhagen
besucht. Doch rings ums Geld gibt es vieles, das man beachten sollte.
Der folgende Artikel hilft dabei.
1. Besser vorher statt nachher
auffüllen
Reisen kosten Geld. Und gerade bei
Städtereisen mit ihren zahllosen Möglichkeiten der
Zerstreuung,
Unterhaltung und des Shoppings ist es, wenn man eine Stadt zuvor noch
nie besucht hat, schwierig abzuschätzen, was man dort pro Tag
benötigen wird.
Wer es falsch macht, fährt ins Blaue
hinein los und verlässt sich auf seinen Dispo. Ein teurer
Fehler.
Denn wird erst mal dieser Kredit angefasst, wird es selbst in unserer
Niedrigzins-Zeit richtig teuer, da Banken bis zu 15 Prozent
Dispo-Zinsen verlangen. Und gelangt man an dessen Ende, obwohl der
Urlaub noch nicht vorbei ist, wird es sogar kritisch – manche
Institute erlauben dann kein weiteres Zahlen mehr.
Wesentlich besser ist es, vor
Reiseantritt sein Konto aufzupolstern. Wer dafür nicht
ansparen
will, sollte die Möglichkeit nutzen, sich
privat
Geld zu leihen. Das ist ungleich zinsgünstiger als
jeder Dispo
und bietet zudem die Möglichkeit, noch was draufzupacken,
falls man
auf der Reise im Geschäft
das
eine Stück entdecken sollte,
das man
sein Leben lang
gesucht hat.
2. Limit nicht vergessen
Bei EC-Karten ist das Limit das, was
die Bank als Dispo einräumt. Bei Kreditkarten hingegen ist der
Verfügungsrahmen
häufig
an das Monatsgehalt gekoppelt – in aller Regel zwei
Nettogehälter.
Aber: Grundsätzlich sollte man vor dem
Urlaub mit seiner Bank Verbindung aufnehmen, sich a) den exakten
Verfügungsrahmen sagen lassen und b) diesen gegebenenfalls
erhöhen.
Bei zeitlich begrenzten Erhöhungen
zwecks Reisen machen Banken dabei meist keine Probleme. Man hat dann
einfach innerhalb eines Zeitraums von ein, zwei Monaten ein
höheres
Limit, danach wird es automatisch wieder gesenkt.
3. Partnerbanken vorher prüfen
Im Prinzip kann man mit einer Kredit-
oder EC-Karte an praktisch jedem Automaten Geld abheben. Allerdings
ist das oft mit happigen Zusatzkosten verbunden.
Was man deshalb vor seinem Städtetrip
tun sollte, ist, herauszufinden, ob das eigene Kreditinstitut in dem
Land Partnerbanken hat. Das geht entweder über die
Hausbank-Homepage
durch die Suchbegriffe „Kreditinstitut + Partnerbank +
Zielland“.
Bei solchen Banken kann man dann
kostenlos oder gegen viel geringere Gebühren Geld abheben.
Tipp: Am
ausländischen Automaten unbedingt angeben, dass das Geld in
Landeswährung abgerechnet wird, nicht in Euro. Diese simple
Umrechnung ist nämlich häufig mit bis zu zehn Prozent
Gebühren
beaufschlagt.
4. Niemals alle Eier in einem Nest
parken
Auch wenn man in vielen (europäischen)
Städten mit der EC-Karte allein zurechtkommt, empfehlen
Reiseprofis
doch einen Dreiklang aus Bargeld, sowie EC- und mindestens einer
Kreditkarte. Und wo transportiert man normalerweise all diese
monetären Mittel? Natürlich im Portemonnaie oder
einer
Smartphone-Hülle.
Doch was passiert, wenn man dann das
Portemonnaie bzw. Handy vergisst, verliert oder es gestohlen wird?
Dann steht man vollkommen ohne Zahlungsmittel dar.
Grundsätzlich
sollte man deshalb seine Urlaubs-Zahlungsmittel aufteilen:
- Im Hotel sollte unbedingt ein Notfall-Zahlungsmittel
vorhanden sein. Entweder im Zimmer-Safe oder (besser) an der Rezeption.
Optimal ist eine zweite Kreditkarte. Wer das jedoch nicht tun will,
weil er keine zweite Vertragsbindung wünscht, kann eine
Prepaid-Kreditkarte mit einem „ausreichenden“
Geldvolumen nehmen. Falls man in einer Stadt mit der EC-Karte allein
zurechtkommt, kann es auch die normale (=einzige) Kreditkarte sein.
- Im Portemonnaie sollte nur ein Zahlungsmittel stecken. Etwa
nur Bargeld oder nur die EC- bzw. Kreditkarte. Ganz wichtig:
Portemonnaie in einer der vorderen Hosentaschen tragen, das ist der
sicherste Platz gegen die
typischen Taschendieb-Tricks.
- Das jeweils andere Zahlungsmittel sollte gut versteckt
sein. Das kann eine verborgene Gürteltasche sein, eine
Fußknöchel-Tasche oder ein Brustbeutel. Es
zählt nur, dass dort die Chance für Verlust oder
Diebstahl enorm gering ist.
- Falls man auf dem Handy Zahlungsdienstleister-Apps
installiert hat, sollten diese so konfiguriert sein, dass man sich
für jede Zahlung einloggen, nicht bloß die App
öffnen muss. Und: Die NFC-Funktion sollte ebenfalls nur
für Zahlungen ein- und danach wieder ausgeschaltet werden.
Und natürlich sollte man darauf
verzichten, PINs oder sonstige Codes niederzuschreiben und zusammen
mit dem Zahlungsmittel zu lagern.
Tipp: Wer
sich sowohl vor Kaufräuschen wie Verlusten gänzlich
absichern
möchte, nimmt nur Bargeld oder eine Prepaid-Kreditkarte auf
seine
Touren mit. Dann kann im Verlustfall wenigstens nicht noch mehr
passieren.
5. Bank über die Reise informieren
Dieser Punkt gilt
vor allem für alle, die erst kürzlich das
Kreditinstitut gewechselt
haben oder schon sehr lange nicht mehr auf Reisen waren. Denn Banken
nehmen die Sicherheit ihrer Kunden mittlerweile sehr ernst.
Insbesondere wegen zurückliegenden
Identitätsdiebstählen sind viele Banken bzw.
Kreditkartenfirmen
dazu übergegangen, Karten bei verdächtigen
Aktivitäten
besser
zu früh als zu spät zu sperren –
und auch das plötzliche
Zahlen im Ausland kann als solche Aktivität gewertet werden.
Um zu vermeiden, dass das dem ansonsten
schönen Urlaub eine üble Kerbe zufügt,
sollte man deshalb dringend
vor Reiseantritt sowohl die Bank, von der man die EC-Karte hat, wie
den Herausgeber der Kreditkarten informieren. Das geht ganz einfach
telefonisch und wird dann im Kundenkonto vermerkt.
6. Bargeld tageweise abheben
In früheren Zeiten galt lange die
eiserne Regel, dass man bei einer schwachen Währung im
Urlaubsland
Geld abheben sollte, bei einer starken hingegen noch im Heimatland
–
unzählige Urlauber reisten mit überquellenden
Portemonnaies und
einem ziemlich unguten Gefühl in die schönsten Tage
des Jahres.
Natürlich, dort wo der Euro gilt, kann
man das Thema Währungstausch komplett vergessen. Aber was,
wenn es
in anderen Ländern dennoch nötig wird? Dann gilt
folgendes:
- Hier in Deutschland sollte man, wenn überhaupt,
nur sehr geringe Beträge umtauschen. Je exotischer die
Währung, desto mehr gilt das – dann nehmen die
Banken nämlich Gebühren.
- Die Wechselstube am Flughafen ist immer eine gute
Anlaufstation, hat i.d.R. gute Kurse anzubieten. Doch auch hier sollte
man nur eine kleine Summe abheben.
- Finger weg von Wechseldiensten in der Hotellobby. Sehr oft
ist das mit hohen Gebühren und schlechten Kursen verbunden.
- Offizielle Wechselstuben in Touristen-Arealen nur im
Notfall nutzen, oft sind hier die Kurse schlechter.
Was also tun? Sich in der Nähe des
Hotels eine Bank aussuchen, am besten eine der erwähnten
Partnerbanken, und dort sein Geld abheben. Und zwar niemals mehr, als
man voraussichtlich an einem Tag benötigen wird. Alles andere
erhöht
nur wieder das Verlustrisiko.