Die Herzlandschaft - das Erzgebirge
Erzgebirge - Foto © EvaP Bigstockphoto
Das Erzgebirge, welches zu den höchsten
Mittelgebirgen Deutschlands gehört, bekam seinen Namen durch
seine
Bergbautradition und den damit verbundenen reichhaltigen
Silberfunden. Über Jahrhunderte wurden Erze wie Eisen, Zinn
und
Kupfer abgebaut. Seit dem Juli 2019 ist die Montanregion Erzgebirge/
Krunohorí UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Teil des Gebirges liegt
im
tschechischen Böhmen. Die Tschechen nennen den Gebirgszug
Kruné
hory, was so viel bedeutet wie "Verborgener Schatz",
welcher entdeckt werden möchte. Der Gebirgskamm erstreckt sich vom Osterzgebirge in Geising, einem Stadtteil von Altenberg in Sachsen bis zum 289 Kilometer entfernten Blankenstein in Thüringen. Sehenswert sind die vielen kleinen Gemeinden bis zu mittelgroßen Städtchen. Annaberg ist die Hauptstadt des Erzgebirges. Glück auf heißt es in Annaberg. Die als Bergbaustadt lädt heute mit seinen hübschen Gassen und faszinierenden Bürgerhäusern, den kleinen und süßen Boutiquen zum Bummeln und Entspannen ein. Über dem alten Marktplatz thront der anmutige spätgotische Bau der majestätisch anmutenden St. Annenkirche.
In Neuhausen im Nussknacker-Museum befindet die größte Spieldose und der größte Nussknacker der weltweit. Attraktiv ist der Kurort Seiffen mit seinem Freilicht- und Spielzeugmuseum. In den warmen Monaten lockt die Sommerrodelbahn die Natur- und Wanderfreunde zu einer Rast an. Die Mentalität der Menschen wird anfangs als eher zurückhaltend beschrieben. Öffnen sie sich, dann kennt ihre Herzlichkeit kaum Grenzen. Jeder Ort des Erzgebirges besitzt einen historischen Stadtkern und ist geprägt von zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Die Feste über das Jahr verteilt verleihen diesen Ortschaften einen lebendigen und herzlichen Charme.
Das Erzgebirge pflegt zu seinem tschechischen Nachbarn gute soziale und wirtschaftliche Beziehungen. Die Region hat es bis heute geschafft, ihren ursprünglichen Charakter zu erhalten. Selten Tier- sowie Pflanzenarten machen das stark bewaldete Gebirge so besonders. Die Besucher der staunenswerten Erzgebirgslandschaften werden dazu eingeladen, die zahlreichen stillgelegten Besucherbergwerke und die damit verbunden Bräuche zu erleben.
Der Fichtelberg bildet mit seinen 1.215 Metern die höchste Erhebung auf der deutschen Seite. Im tschechischen Teil ragt der Klinovec mit seinen 1.244 Metern empor. Die Region ist Stolz auf seine Lange Bergbaugeschichte. Interessanterweise kam es in den vergangenen Jahren zu Explorationen. Der Untergrund wurde erneut untersucht. Das Ergebnis erstaunte. Noch immer ruhen tief unten viele Milliarden Euros an Rohstoffen.
Die zu sommerlichen DDR-Zeiten beliebten Naherholungsgebiete verwandelten sich immer mehr in eine aufstrebenden Region für den Tourismus. Zur Wahl standen lediglich Erzgebirge oder Ostsee. Stehende Gewässer entstanden in der Region erst über den Bergbau. Das größte Gewässer ist der Filzteich bei Schneeberg. Der Greifenbachstauweiher nördlich von Geyer und der Filzeicht sind beide beliebte Ausflugsziele. Wem die Gewässer zu warm sind, fährt nahe der tschechischen Grenze zum Lehr- und Schaubergwerk Frisch Glück "Glöckl" in der Ortschaft Johanngeorgenstadt. Egal, wie warm es ist, behält das Gewässer konstant 8 Grad Celsius.
Im Winter entsteht eine traumhafte sowie verschneite und bezaubernde Landschaft mit all seinen kleinen schnuckligen sowie beeindruckenden Ortschaften. Wintersportler kommen garantiert voll auf ihre Kosten. Die Advents- und Weihnachtszeit ist im Erzgebirge mit seiner traditionellen Handwerkskunst besonders beeindruckend. Empfehlenswert sind die Weihnachtsmärkte in Schneeberg, und Freiberg sowie in den vielen Gemeinden der Region.
Wer die Gebirgsregion landschaftlich erkunden möchte, sollte sich zusätzlich die Zeit nehmen, eines der über zwanzig Schaubergwerke zu besuchen. Neben den vielen Radwander- und Mountainbiketouren sowie Wanderungen lohnt sich die Besichtigungen der schön liegenden Dörfer und Städten sowie deren bis heute in Tradition und Liebe erhaltenen Gedenkstätten des Bergbaus. Übrigens, ein Abstecher nach Dresden lohnt sich auf jeden Fall.