Deutschlands sicherstes Stadion: In der Allianz Arena wird KI genutzt, um die Sicherheit zu verbessern

Schon zu Ende der letzten Saison gab der FC Bayern bekannt, dass er mit dem Unternehmen Liberty Defense eine Partnerschaft geschlossen hat. Die Security-Firma aus dem US-Bundesstaat Georgia bietet verschiedene Technologien an, die mittels künstlicher Intelligenz die Sicherheit bei unterschiedlichen Veranstaltungen verbessern sollen. Zunächst läuft eine mehrjährige Testphase. Ob es zu einer permanenten Zusammenarbeit kommt, ist noch nicht bekannt.

Die Allianz Arena ist Deutschlands zweitgrößtes reines Fußballstadion. Lediglich das Stadion von Borussia Dortmund fasst mehr Zuschauer. Seit der Eröffnung am 5. Mai 2005 war die Arena bei jedem Pflichtspiel der Bayern ausverkauft. Sie lockt nicht nur Bayern-Fans, sondern generell Fußballfans und auch Architekturbegeisterte an. Besonders die illuminierbare Außenkonstruktion beeindruckt. Sie wird an Spieltagen in Rot beleuchtet und ist somit sehr gut sichtbar.

Als eines der neueren Bundesligastadien ist die Arena des Rekordmeisters und aktuellen Tabellenführers der Bundesliga eine der modernsten Fußballstätten in ganz Europa. Dies wird auch bei jedem Besuch deutlich. Es läuft fast alles digital ab, man kann mit ApplePay zahlen und seit der Zusammenarbeit mit Liberty Defense gibt es sogar Körperscanner. Die Hexwave getaufte Technologie besteht aus eine oder mehreren energiearmen Radarsystemen, die laut Hersteller Kleidung und Handgepäck durchleuchten kann. Die Radardaten werden genutzt, um Echtzeit-3D-Bilder zu generieren. Diese werden wiederum mit Deep-Learning-Algorithmen auf Waffen und andere gefährliche Gegenstände geprüft. Liberty Defense gibt an, dass metallische und auch nichtmetallische Objekte mit dem System erfasst werden.

Wie erfolgreich die Beta-Testreihe abläuft, ist nicht bekannt. Seit der Bekanntgabe im Sommer 2019 ist es um das Projekt ruhig geworden. Das System ist sehr unauffällig, da es hinter Wänden oder Bildschirmen integriert werden kann und ist für Großveranstaltungen trotz der Bedenken mancher Datenschützer durchaus sinnvoll. Fußballstadien und andere Austragungsorte sind häufig Ziel von Kriminellen. Gewaltbereite Fans und Extremisten versuchen immer wieder, gefährliche Gegenstände auf Großveranstaltungen zu schmuggeln.

Liberty Defense und der FC Bayern haben bestätigt, dass keine personenbezogenen Daten gesammelt werden. Dies wird von Kritikern immer wieder bei Überwachungssystemen bemängelt. Besonders Kamerasysteme mit Gesichtserkennung stehen hierzulande in der Kritik. Neben den vielen falschen Ergebnissen ist es besonders der Umgang mit den erfassten Daten, der immer wieder infrage gestellt wird.

So bleibt abzuwarten, ob die Partner mit der Zusammenarbeit zufrieden sind und ob das System wirklich mehr Sicherheit für die Allianz Arena bringt. Zwar arbeitet der FCB sicher im rechtlichen Rahmen, doch besteht immer wieder Kritik an solchen Systemen. Ob das installierte Radarsystem wirklich alle gefährlichen Gegenstände auch unter der Kleidung in Menschenmengen erkennt, ist mehr als fraglich.

Trotzdem muss man sich als Besucher keine Sorgen machen. Die Arena im Norden Münchens ist wohl die Sicherste in ganz Deutschland und immer ein Besuch wert. Egal ob Besuch eines Bayern-Heimspiels oder Stadion Tour – die Allianz Arena weiß zu beeindrucken.