Der Umgang von Großstädtern mit Geld

Eine Studie von Finanzcheck.de ist der Frage nachgegangen, wie Großstädter mit ihrem Geld umgehen und welche Dinge ihnen bei Finanzfragen wichtig sind. Die Dinge, für die bevorzugt Geld ausgegeben wird, wurden ebenso abgefragt wie das persönliche Verhalten bei Investitionen. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Erkenntnisse der Studie vorgestellt und erläutert.

Bild von GerdRohsDesign - pixapay.com

Ergebnisse einer großen Finanzstudie


Eine Studie von Finanzcheck.de hat untersucht, wie die Großstädter in Deutschland zum Geld stehen. An der Studie nahmen insgesamt 1025 Personen teil, von denen 501 Frauen und 524 Männer waren. Die Studienteilnehmer stammten aus den fünf großen Städten Berlin, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, wofür die Deutschen ihr Geld vorrangig ausgeben und wie sie sich bei Investitionsentscheidungen verhalten. Außerdem wurde geprüft, wie offen die Teilnehmer über ihre Finanzen sprechen und an wen sie sich bei diesem Thema wenden.

Die Ergebnisse sind sowohl für den Handel als auch für Finanzinstitute, die Kredite vergeben, interessant. Sie zeigen einerseits, wofür Menschen bevorzugt Geld ausgeben und an welchen Stellen Werbekampagnen sinnvoll sind. Andererseits wird aus der Studie deutlich, dass deutsche Großstädter eher konservativ und vorsichtig mit ihrem Geld umgehen. Das ist für Banken und Kreditinstitute relevant, die einschätzen müssen, wie zuverlässig ein Antragsteller seinen Kreditverpflichtungen nachkommen wird.

Für diese Dinge geben Großstädter bevorzugt Geld aus


Die Studie zeigt deutlich, dass Großstädter Geld nicht verdienen, um es zu horten, sondern es gerne für unterschiedliche Dinge ausgeben. Ganz vorne im Ranking stehen Essen und Restaurantbesuche. 60% der Studienteilnehmer geben an, bevorzugt dafür ihr Geld auszugeben. Hierbei geht es offenbar um Komfort und Genuss, den sie sich im Alltag gönnen möchten.

Mit 41% auf Platz 2 landet die Mode. Großstädter begnügen sich in modischen Fragen nicht mit den Kleidungsstücken, die sie bereits haben, sondern wollen immer wieder neue Dinge ausprobieren und ihren Stil erweitern oder verändern. 39% der Befragten geben zudem an, dass sie ihr Geld für Kosmetik und Körperpflege ausgeben. Hier kommen wiederum der Genuss und der Komfort zum Tragen, die bereits beim Essen und den Restaurantbesuchen eine Rolle gespielt haben.

Viele Großstädter begeistern sich fürs Shopping


Bild von Openpics - pixapay.com Die Studie zeigt deutlich, dass sich die deutschen Großstädter für das Shopping interessieren. Entsprechend gibt es in den Großstädten hierzulande zahlreiche Einkaufszentren und Shopping Malls in denen ganz unterschiedliche Anbieter ihre Produkte und Dienstleistungen bereitstellen. Sowohl die Großstädter selbst als auch Touristen sind hier häufig anzutreffen.

Die Digitalisierung hat jedoch dazu geführt, dass der Onlinehandel einen großen Schub erlebt hat. Immer mehr Menschen finden es angenehm, ganz bequem von zu Hause aus einzukaufen und sich die Dinge zuschicken zu lassen, für die Sie sich begeistern. Im Internet steht eine deutlich größere Produktauswahl zur Verfügung, weil die einzelnen Artikel unabhängig vom Platzangebot im Ladengeschäft präsentiert werden können. Außerdem sind die Bezahlfunktionen einfach und der Versand erfolgt innerhalb kürzester Zeit.

Ein bewusster Umgang mit Finanzen


Trotz der Begeisterung für das Shopping gehen die deutschen Großstädter bewusst und verantwortungsvoll mit ihren Finanzen um. So geben 86% der Befragten an, dass sie sich ausschließlich Dinge kaufen und gönnen, die sie auch bezahlen können. Außerdem überlegen 81% der Studienteilnehmer vor einem Kauf genau, ob sie etwas brauchen.

Immerhin 71% der Befragten geben an, dass sie sparsam sind. Das Geld wird somit nicht zum Fenster hinausgeworfen, sondern in Dinge investiert, die tatsächlich nötig sind. 70% der Befragten sagen über Ihre Geldanlagen, dass sie kein Risiko eingehen. Sie möchten die Kontrolle darüber behalten, welchen Output sie bei einem bestimmten Input haben. Immerhin 57% der Befragten sagen, dass sie eingehendes Geld nicht sofort ausgeben, sondern erst dann, wenn sie tatsächlich etwas brauchen.

So stehen die Studienteilnehmer grundsätzlich zum Thema Geld


Des Weiteren ist die Studie der Frage nachgegangen, wie Großstädter grundsätzlich zum Geld stehen. Eine überwältigende Mehrheit von 89% sagt, dass der Umgang mit Geld Thema in der Schule sein sollte. Das spricht dafür, dass sie ihr eigenes Wissen nicht aus dem Unterricht haben und sich daher durch learning by doing Informationen zu ihren Finanzen zulegen mussten. 80% sagen ferner, dass ihnen Geld wichtig ist, wohingegen 82% sagen, das Geld einen zu hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat.

Eine gute Hälfte von 59% der Befragten sagt, dass sie sich ihrer Einschätzung nach mit Finanzthemen gut auskennen. 55% der Befragten fokussieren sich bei ihren Wertmarschstäben weniger an Geld. Ihnen ist es wichtiger, mehr Freizeit als Geld zur Verfügung zu haben. Das Geld ist dann lediglich ein Mittel zum Zweck, um die Freizeit sinnvoll und unterhaltsam füllen zu können.

Grafik von Finanzcheck.de

Das Thema Finanzen wird nur ungern angesprochen


"Über Geld spricht man nicht." Dieses ungeschriebene Gesetz haben viele deutsche Großstädter offenbar für sich verinnerlicht. Deswegen sind nur einige von ihnen bereit, offen über ihre Finanzen zu sprechen. Mit der eigenen Familie sprechen immerhin 55% der Männer und 54% der Frauen über Geld und ihre Finanzsituation.

Mit dem Partner sprechen allerdings nur noch 48% der Frauen über Geld und Finanzen. Hier ist schon eine deutlich höhere Unsicherheit zu spüren. Bei den Männern ist das Verhältnis hingegen ähnlich. 56% der Befragten sprechen mit ihrer Partnerin über Geld und Finanzen. Mit Freunden wird hingegen deutlich seltener über das Thema gesprochen. Lediglich 34% der Männer und 29% der Frauen geben an, mit ihren Freunden über solche Themen zu sprechen. Es wäre wichtig, diese Werte zu verbessern, da ein offener Umgang mit dem Thema Geld gegenüber Vertrauten viele Vorteile mit sich bringt.

Fazit


Die Studie gibt einen guten Einblick in die Denkweise von deutschen Großstädtern und veranschaulicht ihr Verhältnis zum und ihren Umgang mit Geld recht deutlich. Grundsätzlich sind deutsche Großstädter auf Sicherheit ausgerichtet und zeichnen sich durch ein sparsames und vorausschauendes Verhalten aus. Sie würden sich einen offenen Umgang mit dem Thema Finanzen in den Schulen wünschen, was vermutlich dazu führen würde, dass mehr Menschen offen mit ihrer Familie, ihren Partnern und ihren Freunden über solche Themen sprechen könnten.