Elbe Schifffahrt in Dresden - Ausflug mit dem Raddampfer

Schifffahrt auf der Elbe in Dresde - Stockfoto-ID: 387077056 Copyright: vicsa - Big Stock Photo Eine Fahrt mit einem Schiff der größten und ältesten Raddampferflotte der Welt zum chinesisch-barocken Sommerpalast Pillnitz mit seinen weiten Gartenanlagen ist ein unvergleichliches Erlebnis.

Geschichte
Im Jahre 1836 kamen Benjamin Schwenke und Friedrich Lange, zwei findige Dresdner Kaufleute, zu der Überzeugung, daß die Technik der Dampfschiffahrt für den Handel auf der Elbe zwischen Böhmen und Hamburg erhebliche Vorteile bringen müßte. Sie ersuchten den sächsischen König um das Privilegium ,,Dampfschiffahrt auf der Elbe von einem inländischen Orte zum anderen auszuüben", und dadurch eine ,,Quelle merkantiler Betriebsamkeit" zu erschließen. Das Privileg wurde erteilt und so konnte im August 1837 der Stapellauf des ersten Dampfers ,,Königin Marie" gefeiert werden. Das Schiff erregte großes Aufsehen und wurde von der Dresdner Bevölkerung begeistert aufgenommen.

Die Raddampfer dienten als Nahverkehrsmittel und wurden auch für den stärker werdenden Tourismus eingesetzt. In der Zeit um die Jahrhundertwende erlebte die Dampfschiffahrt ihren Höhepunkt: 1898 wurden 3,5 Millionen Passagiere befördert und die Aktionäre der Gesellschaft konnten satte Dividenden einstreichen. 1915 besaß die Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrt 34 Dampfer und beschäftigte über 500 Angestellte.

Der zweite Weltkrieg bedeutete einen großen Einschnitt in der Geschichte der Dampfschiffahrt. Aus den einstigen Ausflugsschiffen wurden zum Teil Lazarettschiffe, einige wurden auch zu Versorgungs- und Verpflegungsschiffen der deutschen Wehrmacht umgebaut. Bei Kriegsende waren viele Schiffe durch Bombentreffer schwer beschädigt oder gesunken und ein Großteil der Belegschaft gefallen. Dennoch wurde nach 1945 der Betrieb so bald wie möglich aufgenommen. 1956 wurde das Unternehmen im Zeichen der politischen Umwälzung umbenannt in ,,VEB Fahrgastschiffahrt Weiße Flotte Dresden". Die ,,Weiße Flotte", wie sie kurz genannt wurde, hatte bis zu 1,5 Millionen Fahrgäste jährlich.

Die deutsche Einheit brachte weitere Veränderungen für die inzwischen sanierungsbedürftigen Dresdner Raddampfer. Der volkseigene Betrieb ging 1990 in den Besitz der Treuhand über, die das marode Unternehmen privatisieren sollte.

Als interessierter Käufer fand sich 1992 die Conti-Reederei in Putzbrunn bei München, die zusammen mit dem Freistaat Sachsen ein Konzept für die Privatisierung und Sanierung der Flotte erarbeitete.

Die neugegründete Sächsische Dampfschiffahrts GmbH & Co. Conti Elbschiffahrts KG leitete eine neue Epoche in der Geschichte der Elbdampfschiffahrt ein. In den ersten zwei Jahren wurden rund 26 Millionen Mark in die Sanierung des Unternehmens investiert. Die acht Raddampfer wurden unter Beachtung der denkmalpflegerischen Auflagen von Grund auf saniert und erhielten ihr ursprüngliches Aussehen und den grün-weißen Anstrich zurück. Zwei neue Motorschiffe ergänzen seit 1994 die Flotte, die inzwischen wieder schwarze Zahlen schreibt. Seit dem Neuanfang kann die Sächsische Dampfschiffahrt eine kontinuierliche Steigerung der Umsatz- und Passagierzahlen verzeichnen und die Raddampfer sind wie eh und je Dresdens ganzer Stolz.


Zur Info:

Öffentliche Fahrten mit der Sächsischen Dampfschiffahrtsgesellschaft
Mit neun historischen Schaufelraddampfern ist sie die älteste und größte Schaufelraddampfer-Flotte der Welt. Zwei moderne Salonschiffe ergänzen die Flotte. Das Fahrgebiet erstreckt sich von Seußlitz bei Meißen über Dresden bis nach Bad Schandau (Sonderfahrten bis Decin (Böhmen)). Die beiden Salonschiffe sowie die Schaufelraddampfer »Dresden« und »Leipzig« sind barrierefrei zugänglich und verfügen über Behindertentoiletten.

· Abfahrtsstelle: Terrassenufer
· Behindertenparkplatz: 2 Plätze am Hasenberg
· Schlösserfahrt bis Schloss Pillnitz April bis November täglich 10.00, 12.00, 14.30

Tagesfahrt in die Sächsische Schweiz bis Königstein April bis November täglich 9.30 Uhr

Sächsische Dampfschiffahrt
Georg-Treu-Platz 3, 01067 Dresden
Tel. 0351/ 8 66 09-0, Fax 0351/ 8 66 09-88
Internet: www.saechsische-dampfschiffahrt.de
E-Mail: service@sdsgruppe.de

Elbfähren:
Die Elbfähren zählen zweifellos zu den romantischsten Verkehrsmitteln in Dresden. Bei Wind und Wetter gleiten sie gemächlich über die Wellen und verkürzen ihren Passagieren den Weg an das jeweils andere Elbufer erheblich. Die Dresdner Verkehrsbetriebe AG betreibt über das Stadtgebiet verteilt drei Personen- und eine Autofähre. Letztere – auch Schlossfähre genannt – verkehrt zwischen Pillnitz und Kleinzschachwitz. Die Motorfährschiffe der zwei Personenfähren verbinden Tolkewitz und Niederpoyritz sowie Johannstadt und Neustadt. Fahrplanauskunft und weitere Informationen: www.vvo-online.de
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