Urlaub, der Umwelt zu Liebe: Was ist ökologisches Reisen?
Die neue Epoche der Heißzeit hat allen Menschen auf unserem Planeten noch einmal unmissverständlich vor Augen geführt, dass es fünf vor Zwölf ist. Wenn jetzt nichts passiert, werden große Teile der Welt verwüsten, ganze Küstenregionen Opfer der Fluten und weitere Massenfluchtbewegungen ausgelöst werden, gegenüber denen die Flüchtlingsströme im Jahre 2015 nur ein Vorgeschmack waren. Kohlenstoffdioxid ist der bekannteste Klimakiller. Doch auch andere Abgase wie Stickstoffe, Methan, FCKW, Russgaspartikel und andere mehr verursachen den Treibhauseffekt und damit die globale Erwärmung.
Treibhausgase
im Urlaub einsparen
Die
Deutschen lieben ihren Urlaub. Nach Berechnungen von Statista waren
im Jahre 2017 54 Millionen Deutsche auf Reisen. Unterwegs waren sie
durchschnittlich 13 Tage. Niemand möchte den Deutschen die
Freude am
Verreisen nehmen. Doch gerade der Urlaub ist ein Zeitpunkt, an dem
jeder seinen ökologischen Fußabdruck besonders
massiv vergrößert.
Die gute Nachricht: Das muss nicht sein. Es gibt nämlich
zahlreiche
Ideen für einen ökologisch
nachhaltigen
Urlaub. Mit ein paar Tipps und Tricks lassen sich auch
während
des Urlaubs zahlreiche Treibhausgase einsparen. Dabei sollte das
Hauptaugenmerk auf die An- und Abreise, auf die Unterkunft und
Verpflegung sowie auf die Art der Urlaubsaktivitäten liegen,
denn
hier lassen sich im Urlaub die größten
Einspareffekte erzielen.
Das
Flugzeug als Klimakiller
Die
erste wichtige Faustregel für das Urlaubsziel lautet: weniger
ist
mehr. Denn je kürzer die Fahrt zum Reiseziel ist, desto
weniger
Abgase werden in die Atmosphäre geschleudert. Auch die Wahl
des
Verkehrsmittels ist in einem hohen Maße für den
Ausstoß an CO2
und Co.
verantwortlich. Dabei ist das Flugzeug als Verkehrsmittel für
die
Urlaubsreise der größte Klimakiller. Nach
wissenschaftlichen
Berechnungen befindet sich das Flugzeug mit Emissionen von 350 g/km
Treibgasen unangefochten auf Platz eins. An zweiter Stelle kommt das
Auto mit einem Treibgasausstoß von 150 g/km. Deutlich
dahinter
liegen die Bahn mit 40 g/km und der Reisebus mit 20 g/km.
Was das
Flugzeug betrifft, kommt erschwerend hinzu, dass die Strecken mit dem
Flugzeug meistens wesentlich länger als bei anderen
Verkehrsmitteln
sind. Ein ebenso schwerwiegender Faktor ist der Radiative Forcing
Index (RFI), der besagt, dass sich die Treibhausgase in
Flughöhe
noch viel gefährlicher auf den Treibhauseffekt auswirken als
Emissionen am Boden. Nach einer Studie des Bundesumweltamtes sind die
Auswirkungen des Ausstoßes von Treibhausgasen durch die
Flughöhe um
den Faktor drei bis fünf vergrößert.
Am
Urlaubsort ökologisch leben
Weitere
Effekte für den Umweltschutz lassen sich am Urlaubsziel
realisieren.
Wer hier auf eine umweltfreundliche Unterkunft setzt, die auch gern
entsprechende umweltfreundliche Zertifikate vorweisen kann, tut der
Umwelt weiter etwas Gutes. Weiter lohnt es sich, die Destination in
Abhängigkeit eines gut ausgebauten ÖPNV auszusuchen.
So ist der
Urlauber nicht auf das Auto angewiesen, sondern kann bequem mit dem
Massentransit überall hinkommen.
Auch muss
bei Unternehmungen nicht an jedem Kiosk ein Getränk gekauft
und
anschließend entsorgt werden. Vielmehr lohnt es sich, eine
große
Thermoskanne mit sich zu führen, aus der sich jeder bedienen
kann,
wenn er durstig ist. Auch sollte jeder Urlauber vor allem in
südlichen Ländern bedenken, dass das Wasser
hierzulande knapp ist
und entsprechend schonend mit dem blauen Gold umgehen.
Schließlich
liegt in der Ruhe die Kraft. Wer nicht blind von Destination zu
Destination hetzt, ohne sich auf den einzelnen Urlaubsort wirklich
einzulassen, entspannt nicht nur selbst im Urlaub besser, sondern
macht auch die Natur glücklicher.
Weitere
Ideen für Umweltschutz auf Reisen
Ein
weiteres Mittel, die Umwelt zu unterstützen, hat jeder
Urlauber bei
der Wahl seiner Aktivitäten in der Hand.
Grundsätzlich sind
Unternehmungen zu Fuß oder auf dem Fahrrad die beste Wahl.
Aktivitäten, in denen die Umwelt belastet werden, sollten
hingegen
eher gemieden werden. Dazu gehören beispielsweise
Rundflüge mit dem
Flugzeug oder die Teilnahme an organisierten Bootstouren (sofern das
Boot motorisiert ist).
Eine
Möglichkeit bietet das Modell von Atmosfair, dass Urlauber
sich das
Ausmaß an Umweltschäden in einen Geldbetrag
umrechnen lassen, den
sie dann für Projekte für den Naturschutz
investieren. Atmosfair
unterstützt zum Beispiel die Produktion von umweltfreundlichen
Öfen
und setzt auf den Bau von Biogasanlagen sowie auf natürliche
Energiequellen wie Wind, Wasser und Sonne, die Kohle- und
Gaskraftwerke zu ersetzen helfen.