Stadtführungen in der Hauptstadt Berlin aus der Perspektive Obdachloser

Man kennt die unzähligen, informativen, sehr schön zusammengestellten Städteführungen, bei denen man Berlin entdecken und kennenlernen kann. Stadtführer zeigen und erklären die Berliner Sehenswürdigkeiten, führen zu den Resten der Berliner Mauer und durch Berlins Kieze und Szeneviertel. Stadtführungen gibt es zu zahlreichen Themen aus Geschichte, Kunst und Kultur, man kann mit einem Guide durch die Hauptstadt joggen, auf Shopping-Tour gehen oder eine Stadtführung mit dem Fahrrad unternehmen.

Worauf Städtereisende wohl eher nicht achten, sind die vielen Wohnungslosen Menschen. In der Hauptstadt Berlin leben die meisten obdachlosen Menschen in Deutschland. In vielen Städten gehören Obdachlose nahezu zum Stadtbild, doch die Kluft zwischen ihnen und dem Rest der Gesellschaft fällt auf. Wir haben einen Artikel zu diesem Thema auf http://www.paradisi.de/ gelesen und von dem Projekt Querstadtein erfahren.

Das Projekt Querstadtein

Es wurde nach einer Idee gesucht die dazu beiträgt, Raum für Begegnung, Austausch und Achtsamkeit zu schaffen. Es entstannt das Projekt Querstadtein - Obdachlose zeigen ihr Berlin. Die Städteführer sind (ehemals) Obdachlose, die ihr Berlin zeigen und den TeilnehmerInnen mit Geschichten von Berliner Straßen, Parks und Plätzen eine ganz neue Perspektive auf die Kieze der Stadt ermöglichen. Die Idee ist die, dass man versucht, einen sensiblen Blick auf obdachlose Menschen zu geben, und einfach die Gesellschaft aufmerksam zu machen, dass obdachlose Menschen eben genauso dazu gehören, wie alle anderen auch.

"Draußen schlafen ist eine Kunst"

Einer dieser Routen ist zum Beispiel in Berlin Mitte. Der Stadtrundgang startet am Hauptbahnhof, über den Campus der Charité, Friedrichstraße, Monbijoupark, Museumsinsel zum Alexanderplatz.

Unter dem Motto "draußen schlafen ist eine Kunst" erzählt Uwe von besonderen Schlafplätzen, überlebenswichtigen Freundschaften, außergewöhnlichen Lebensgeschichten und einiges mehr von seinen Jahren der Obdachlosigkeit kurz nach der deutschen Wiedervereinigung.

Viele Berliner nutzen diese Stadtführungen und erleben so ihren eigenen Kiez, noch mal ganz neu. Zu hoffen bleibt, daß am Ende einer jeden Tour ein neuer Blick auf die Stadt und die Menschen entsteht.

Autorin: Peggy Gerbl

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