Der venezianische Karneval ist ein europäisches Großereignis, das mit anderen Städten kaum vergleichbar ist. Denn das Ambiente der "Serenisssima", der heitersten Stadt ist niemals kopierbar. Auf der Inselstadt mit ihren etwa 15.000 Häusern, 500 Palästen, 170 Kanälen und 400 Gässchen ...
Darüber hinaus gibt es den Karneval unter anderem auch in Venedigund in Rio de Janeiro. Die Konzentration der Fasnetfeiern auf katholischen Gebieten kommt daher, dass dort die Fastenzeit von Ostern mit all ihren Einschränkungen stärker beachtet wurde.
Dementsprechend konnte sich auch die Gegenbewegung mit den "tollen Tagen" stärker entwickeln. Die katholische Kirche ist jedoch inzwischen dem närrischen Treiben keineswegs abgeneigt. Am 22. Januar 2005 wurde die Aachener Karnevalsauszeichnung "Orden wider den tierischen Ernst" an den Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann verliehen.
Ursprüngliches Ziel des venezianischen Karnevals war die zeitweilige Aufhebung der Standesunterschiede. Dienstboten nahmen die Identität von Edelleuten an, Prinzessinnen mischten sich als unbekannte Mädchen unters Volk. Angeblich seien früher die Masken auch von Geschäftsleuten verwendet worden, wenn man manche Verhandlungen besser inkognito führte.
Hier und in vielen Gassen der Stadt findet man Straßenkünstler, Maskenträger, Akrobaten, Musiker und tausende von Zuschauern hauteng beieinander. Umzüge im eigentlichen Sinn gibt es nicht, dafür wären die engen Gassen Venedigs auch nicht geeignet. Sehr bedauerlich für Touristen ist: Die wichtigsten Veranstaltungen finden hinter verschlossenen Türen statt. Die Theatervorstellungen und die Maskenbälle in den Festsälen der Palazzi sind die eigentlichen Highlights des venezianischen Karnevals. Und in die kommt man nur hinein, wenn man tief in die Tasche greift und dann irgendwo und irgendwie an Karten kommt. Angesichts der Schwierigkeit, als Einzelner an Karten zu kommen, kann die Teilnahme an einem organisiertem Reiseprogramm sinnvoll sein.