Rottweil ist eine der ersten Adressen für schwäbisch-alemannische Fastnacht. Das erste große öffentliche Event ist am "Schmotzigen Donnerstag", am dem zahlreiche Grupen durch die Stadt (d.h. durch die Gaststätten) ziehen. Am Sonntag wird im Heilig-Kreuz-Münster in Rottweil eine Narrenpredigt gehalten.

Anschließend übergibt der Rottweiler Oberbürgermeister das Regiment in der Stadt an den Narrenmeister. Würde er sich weigern, so wäre sein momentanes Wohlbefinden sowie seine Wiederwahl ernsthaft gefährdet. Am Fasnetsmontag (übrigens, wer in Rottweil vom Rosensmontag spricht, outet sich als "Zuagroister" und sollte dezent den Mund halten.

Wer dies nicht tut und möglicherweise sogar noch mit "Kölle Alaaf!" eins draufsetzt, sollte schleunigst verschwinden) beginnt in Rottweil um 8 Uhr der erst Umzug. Am Fasnetsdienstag gibt es gleich zwei davon, und zwar um 8 Uhr und um 14 Uhr. "Narrensprung" werden die Umzügen genannt und nach dem "Miniatur-Stabhochsprung", den die Narren auf ihren Strecken vorführen.

Bei den Umzügen marschieren natürlich auch die Musiker der Stadtkapelle in historischer Uniform, ebenso stolzieren die Reiter der "Reichsstandarte" auf ihren geschmückten Pferden mit. Etwa dreieinhalb Stunden dauert es, bis sich der "Narrensprung" auf dem Rottweiler Friedrichplatz wieder auflöst. Dananch geht es in den Wirtshäusern weiter.

Text: Dietrich Hub

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