Der "Nubbel" ist eine lebensgroße Strohpuppe, die während der Karnevalstage über vielen Kneipen hängt. Wem in den Karnevalstagen irgendetwas daneben geht, der weiß: "Nubbel" ist schuld. "Nubbel" muss deshal auch für alle Sünden büßen, die während der "tollen Tage" begangen werden.
Am besten erkundigt man sich in der jeweiligen Kneipe, um welche Uhrzeit "Nubbel" verbrannt wird. In Köln gibt es noch mehr schräge Gestalten. Im Kölner "Dreigestirn" des Karnevals mit Prinz, Bauer und Jungfrau ist die Jungfrau übrigens ein Mann. Es kam schon noch heftiger: 1995 war in Köln-Rodoenkirchen ausgerechnet die Jungfrau schwul - und riss Prinz und Bauer mit ins Unglück. Alle traten zurück.
DüsseldorfDie Altweiberfastnacht wird in Düsseldorf auch am Donnerstag vor dem Karnevalswochenende gefeiert: Die Frauen stürmen das Rathaus und besetzen den Wochenmarkt auf dem Karlsplatz. Am Karnevalssonntag spielt sich alles in der Königsallee ab: Narren beherrschen die Straßen und die Zuschauer machen mit, nüchtern bleibt keiner. Am Rosenmontag zieht eine riesiger Festzug mit geschmückten Karnevalswagen durch die Innenstadt. Alljährlich besuchen etwa 800.000 Zuschauer dieses Spektakel.
Karneval ist in Düsseldorf eine Breitenbewegung. Im Comitee Düsseldorfer Carneval haben sich rund 60 Vereine zusammengeschlossen. Das Comitee ist gewissermassen die letzte närrische Instanz und sein Präsident der personifizierte Karneval. Dieses Gremium kürt den Prinzen, koordiniert die Vielzahl der Veranstaltungen und hält seine Hand über den Rosenmontagszug. Der logistische Aufwand für einen derartigen Zug ist viel größer als die Zuschauer mitbekommen. Die Reihenfolge und die Aufmarschfelder der Gruppen und Wagen müssen sorgfältig geplant werden, insbesondere die Blaskapellen muss man möglichst voneinander fernhalten. "Düsseldorf - bunt wie die Welt" lautet das Motto des Düsseldorfer Karnevalsumzug am Rosenmontag.
Zweieinhalb Stunden lang zogen die Narren am Rathaus vorbei. Trotz Sonnenschein können eisige Temperaturen am Karnevalswochenden herrschen. Doch der Narrenfreude tut dies keinen Abbruch. Die Narren wie die Zuschauer haben meist genügend festen und flüssigen Proviant dabei, um sich warm zu halten. Das ist auch nötig, denn wer als Zuschauer einen guten Platz haben will, muss lange vor Beginn des Umzuges am Straßenrand stehen.
Mit dabei bei den 60 Wagen sind auch 40 Kapellen, 240 Pferde und 67 Traktoren. (Ackerfahrzeuge erwartet man in Düsseldorf eigentlich nicht, aber die gibt es tatsächlich auch dort. Übrigens seien verteilt auf mehrere Stationen 7 Ersatzschlepper postiert, damit bei einer Traktorenpanne nicht der ganze Zug ins Stocken gerät.) Erlaubt ist, was gefällt, und dargestellt wird auch, was einem nicht gefällt. Spaß und öffentliche Kritik sind bei diesen Umzügen nie zu trennen.
Text: Dietrich Hub
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