Entdeckungstour durch Mallorcas Hinterland

Die Partytouristen zieht es zum Feiern, Tanzen und Trinken zum Ballermann. Naturinteressierte zieht es hingegen in Mallorcas noch ursprüngliches Hinterland. Denn das Bergland hinter Mallorcas Küste bietet versteckte und traumhaft romantische Dörfer.

Von Port de Andratx nach Sóller mit dem Auto

überwiegend wegen der Strände zieht es die meisten Urlauber nach Mallorca. Doch wer sich in das ländliche Mallorca aufmacht und die kleinen Dörfer im Hinterland besucht, erlebt Mallorca von einer gänzlich anderen Seite. Hier verstecken sich verschlafene und verträumte Dörfer zwischen Bergen und tiefen Tälern.

Vor allem der Naturtourismus ist in den vergangenen Jahren immer populärer geworden. Am besten erkundet man Mallorcas Inselinnere mit dem Mietwagen. Zwar gibt es durchaus auch Linienbusse auf Mallorca, doch die Fahrtzeiten sind nicht jedermanns Sache. Entspannter erreicht man die Attraktionen auf Mallorca mit dem Mietwagen!

Die wohl schönste Route mit dem Auto startet in Port de Andratx und führt die Steilküste entlang mit tollen Ausblicken bis nach Sóller. Die Küstenstraße geht vorbei an kleine und ursprüngliche Bergdörfer wie beispielsweise Deià und Valldemossa. Die Fahrtzeit dieser Tour beträgt rund eineinhalb Stunden und die Route ist 53 Kilometer lang.


Hinter Andratx geht es auf der C710 kurvenreich durch bewirtschaftetes Gebiet und vorbei an kleinen Höfen in nördlicher Richtung. Die Straße erklimmt sechs Kilometer hinter Andratx den Coll de Gran Mola auf 400 Metern. Von dort kann man den Ausblick auf die Serra d` es Pinotells genießen, dessen höchste Erhebung der Berg Esclop mit 926 Metern ist. Rund dreizehn Kilometer später erreicht man einen Aussichtspunkt, den Mirador de Ricardo Roca. Der Mirador, der ein paar Kilometer vor dem Tramuntana Örtchen Estellencs liegt, befindet sich 400 Meter über dem Meer. Hier lohnt sich ein Stopp auf den Aussichtsbalkon, der über eine Treppe erreicht wird. Es rentiert sich, den Blick entlang der Küste schweifen zu lassen. Das Meer ist hier so klar, dass trotz der Entfernung die Steine auf dem Grund erkennbar sind. Gleich nebenan liegt das empfehlenswerte Restaurant "Es Grau" mit einem Parkplatz.

Tolle Ausblicke und mallorquinischer Gaumenschmaus

Weiter geht die Fahrt durch den Tunnel "Es Grau" zum kleinen Dorf Estellencs. Die engen und altertümlichen Gassen laden zum Bummeln ein. Gleich beim Ortseingang führt eine kleine Straße zur Badebucht Cala Estellencs und zum Fischerhafen. Die Straße wird hinter Estellencs schmaler und ist gesäumt von steilen Felswänden. Der Torre Mirador de Ses Animes wird bei Kilometer 22 erreicht. Dieser Wachturm, der im 15. Jahrhundert erbaut wurde, kann über eine kleine Brücke erreicht werden. Besonders die Westküste Mallorcas ist für ihre zahlreichen Wachtürme, den sogenannten "Talaires" bekannt. Sie bildeten im 16. Jahrhundert ein ausgeklügeltes Feuer-Rauch-Warnsystem, welches dem Schutze vor Piratenangriffen diente. Heute sind diese Türme ein beliebtes Ausflugsziel für zahlreiche Touristen.


Die Denkmäler aus Naturstein wurden im 19. Jahrhundert vom österreichischen Erzherzog Ludwig Salvator in seinem Tramuntana-Reich restauriert. Besonders gut erhalten ist der Mirador de Ses Animes, der heute Mirador Torre del Veger heißt. Die im Inneren des Turmes befindliche Leiter führt zu einer Aussichtsplattform, von der ein Fünfsterneblick aus 250 Meter Höhe auf die hängenden Gärten von Banyalbufar genossen werden kann. Der Ort Banyalbufar, der sich an der Flanke der Serra del Norte befindet, wird nach weiteren zwei Kilometern erreicht. Die in der Nähe des Ortes gelegene Bucht Cala Banyalbufar bietet schöne Bademöglichkeiten.

Ca. acht Kilometer hinter Banyalbufar zweigt links eine schmale Straße nach Port des Canonge ab. Auch hier lohnt sich eine Pause inmitten der dramatischen Kulisse. Nur kurze Zeit später erreicht die C710 Valldemossa. Eine sehr kurvenreiche und enge Straße führt vor dem Ort zum Port de Valldemossa. Valldemossa ist unter Musikfreunden berühmt, da hier Frederic Chopin mit George Sand einen Winter verbrachte. Weiter führt die Strecke nun nach Deià. Hier liegen auf nur zehn Kilometer drei interessante Sehenswürdigkeiten.

1. Anwesen Son Moragues
Dieses Anwesen war der erste Besitz des Erzherzogs Ludwig Salvator zwischen Valldemossa und Deià. Inzwischen beherbergt es ein Restaurant mit guter mallorquinischer Küche. Das Museumsticket beinhaltet gleichzeitig den Eintritt in die sehenswerten Gärten des Anwesens. Der dortige Marmor-Pavillon bietet eine gute Sicht auf die Halbinsel "Na Foradada".

2. Küstenort Deià
Dieser Küstenort liegt mitten in der Berglandschaft der Serra de Tramuntana. Deià lockte schon früher Schriftsteller und Künstler an, die die hiesige Ruhe nutzten, um ihre Kreativität zu fördern. So ließ sich beispielsweise Robert Graves hier nieder. Die etwa einen Kilometer hinter dem Dorf gelegene Bucht Cala de Deià bieten einen kleinen Badestrand mit feinem Sand.

3. Port de Sòller
Hinter dem Ort führt eine breite und gut ausgebaute Straße zum fünf Kilometer entfernten Hafen. Vom Leuchtturm Cap Gros hat man den besten Blick! Der Strand Playa de Repice ist ausgeschildert.

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