Auf eine intensive und zugleich entspannte Art können Touristen Amsterdam mit dem Fahrrad erkunden - und sich dabei wie Einheimische fühlen. Fast jeder Amsterdamer besitzt ein Fahrrad, etwa 600.000 Drahtesel kommen auf rund 750.000 Einwohner.
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Fast 40 Prozent aller Wege legen die Bewohner der Grachtenstadt mit dem
„fiets“ zurück: die schmalen Gassen der
Innenstadt stammen aus dem 17. Jahrhundert und sind für Autos
schlecht zugänglich. Die insgesamt 400 Kilometer langen
Radwege bilden somit die ideale Alternative auf dem Weg von A nach B
– auch für Touristen.
Auf eigene Faust
So manchem Besucher genügt für eine Entdeckungstour
ein Rad und ein Stadtplan in der Satteltasche. Fahrradverleihe finden
sich überall im Zentrum. Ein guter Startpunkt ist der
Hauptbahnhof (Centraal Station), da sich hier nicht nur
Radstationen finden, sondern auch eine Touristeninformation. Im so
genannten „Koffiehuis“ gegenüber dem
Bahnhof stehen die Mitarbeiter neugierigen Besuchern gerne mit
Infomaterial zu Fahrradrouten und Stadtplänen zur Seite.
Geöffnet ist das „Koffiehuis“
täglich von 9 bis 18 Uhr. Auch am Leidseplein und am Dam
werden Radler ohne fahrbaren Untersatz schnell fündig. Die
Mindestleihdauer beträgt vielerorts drei Stunden, für
den ganzen Tag bezahlt man durchschnittlich acht Euro.
Radtouren
Radtouren durch die Stadt und die Umgebung werden in
Broschüren vorgestellt oder können auf der
Internetseite des Amsterdamer Tourismusbüros heruntergeladen
werden. So etwa eine Tour durch den noch relativ unentdeckten Stadtteil
Amsterdam Zuid mit herrschaftlichen Villen, den großen Museen
und dem Vondelpark.
Fahrrad-Parkhäuser
Wer lieber das eigene Rad mitnehmen möchte, braucht sich keine
Sorgen um die Sicherheit des Gefährts zu machen. Zwar ist ein
dickes Schloss grundsätzlich empfehlenswert, doch gibt es in
Amsterdam auch genügend sichere Fahrrad-Parkhäuser,
die „Fietsenstallingen“. Die Stadt Amsterdam
betreibt sieben „Fietspunten“, in denen man sein
Rad bis zu 24 Stunden lang gratis parken darf. Jeder
zusätzliche Tag kostet 50 Cent. Auch in den Zügen der
Niederländischen Eisenbahn (Nederlandse Spoorwegen) darf man
das Rad in den gekennzeichneten Fahrradwaggons mit nach Amsterdam
nehmen. Dazu müssen die Reisenden eine zusätzliche
„Dagkaart Fiets“ lösen. Die Karte kostet
sechs Euro und gilt den ganzen Tag im ganzen Land, allerdings nicht
während des Berufsverkehrs (montags bis freitags 6.30 bis 9
Uhr sowie 16.30 bis 18 Uhr).
Unterwegs mit Insidern
Andere Amsterdam-Urlauber bevorzugen eine organisierte Tour, bei der
das Leihrad im Preis inbegriffen ist, und lassen sich von Insidern die
verwinkelten Gässchen und malerischen Grachten zeigen. Das
Spektrum reicht von klassischen Rundfahrten entlang der
Sehenswürdigkeiten über Multimedia- und kulinarische
Touren bis hin zu Fahrten in die grüne Umgebung Amsterdams.
Einer der größten Anbieter rund ums Rad ist MacBike,
der einen Rundum-Service vom Leihfahrrad über Kartenmaterial
und Reparatur bis hin zu geführten Touren anbietet. Je nach
Zeit und Interesse stehen verschiedene Rundfahrten zur Auswahl. Die
täglich um 11 und 14 Uhr startende „Essential Bike
Tour” führt innerhalb von zwei Stunden an den
klassischen Sehenswürdigkeiten der Stadt entlang: Dam und
Nieuwe Kerk, Rijksmuseum, Magere Brug und Oosterdok. Die Rundfahrt
kostet 15 Euro pro Person, inklusive Leihrad.
Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann sich der „City Bike
Tour“ von YellowBike anzuschließen. Hier werden den
Besuchern auch der sehenswerte Vondelpark, die grüne Lunge
Amsterdams, sowie das gemütliche Stadtviertel Jordaan gezeigt.
Der Jordaan gilt als das Herz der Stadt, die urigen „Bruin
Cafés“ (Kneipen) sind sicherlich einen
Zwischenstopp wert. Die dreistündige Fahrt beginnt
täglich um 13.30 Uhr und kostet 21,50 Euro (inklusive
Leihrad). Doch egal ob man die Grachtenstadt lieber auf eigene Faust
oder mit einem Führer erkundet – auf dem Rad
fühlt sich jeder schnell wie ein echter Amsterdamer.
Informationen:
www.iamsterdam.com, www.niederlande.de/radfahren