Aachen: Stadt der Brunnen und Denkmäler
Tipps für Touristen

Des Sprudels Kern Öcher Brunnenvielfalt Vom Hühnerdieb bis zum Türelüre-Lißje: Kleine Brunnentour durch die Aachener Innenstadt

Stadt der Brunnen und Denkmäler - ein Titel, der sich in Aachen auf Schritt und Tritt bestätigen lässt. Siedlungen gab es immer schon bevorzugt dort, wo die Menschen auch das lebensnotwendige Nass fanden. In Aachen sprudeln sogar heiße und heilende Quellen. Hier richtete Kaiser Karl der Große aus gutem Grund seine Lieblingspfalz ein, wurden schon vor ihm die Kräfte der Natur genutzt und verehrt.

Kaiser als Ausgangspunkt
Start und Endpunkt ist das historische Rathaus aus dem 14. Jahrhundert. Unser erstes Ziel ist der imposante Marktbrunnen mit der Karlsstatue auf der höchsten Spitze. 1620 hat ein Meister Franz von Trier die sieben Tonnen schwere Bronzeschale in Aachen gegossen. Die Statue entstand im belgischen Dinant. Die Brunnenfassung aus Blaustein zeigt den typischen Schwung des Stadtbaumeisters Johann Josef Couven, der sie 1735 erneuerte. Erst 1738 kamen die beiden wohlgenährten BronzeDelphine ins Becken. Gehen Sie nun ein paar Schritte Richtung Rathaus. Ein durch Eisenspangen zusammengehaltener Stein markiert eine wichtige Stelle: Hier stand einst der Galgen.

dieser denkwürdigen Position aus gelangt man über die Krämerstraße zum Hühnermarkt. Neben dem „Goldenen Apfelbaum“ prangt über acht goldenen Küken der „Hühnerdieb“. Da konnte er sich nun Hahn und Huhn heimlich in die Tasche schieben, und die haben nichts Besseres zu tun, als ihn mit gackerndem Protest zu verraten. Hermann Josef Pagels schuf die Bronze über dem Wasserbecken.




Süßes Denkmal
Weiter geht es links vom Couven Museum die Rommelgasse hinab, dann wieder links ab in die Körbergasse. An der Ecke steht das „Printenmädchen“ in Lebensgröße. Hier schuf der Bildhauer Hubert Löneke dem Aachener Nationalgebäck ein „süßes Denkmal“. Rechts (Büchel) gehen Sie auf ein Ungeheuer zu: das „Bahkauv“ (1967), ausgeführt von Kurt-Wolf von Borries aus Junkersdorf. Bahkauv (Bachkalb), das ist ein Fabelwesen (halb Panther, halb Drache), das in alter Zeit aus den Tiefen der Aachener Brunnen hervorsprang und Zechern bei ihrem nächtlichen Heimweg in den Nacken sprang.

Dem Büchel folgen Sie weiter geradeaus, gehen dann links ab die Ursulinerstraße hinab bis zum Holzgraben. Gehen Sie nun rechts, vorbei am prächtigen Karl-Friedrich Schinkel-Bau (1882 - 1927); dem „Elisenbrunnen“ (benannt nach der Kronprinzessin Elisabeth, später Gemahlin König Friedrich Wilhelms IV. von Preußen). In der Rotunde fließt in zwei Becken das heiße, nach Schwefel „duftende“ Aachener Wasser, welches gerne probiert werden darf.



Skurrilitäten in Bronze Studieren Sie ein wenig die Marmortafeln, auf denen die Prominenz der Jahr-hunderte aufgelistet ist. Ob Händel, Blücher oder Zar Alexander der Große − in Aachen kurte die feine Welt. Es geht weiter rechts ab, vorbei an der Tourist Info Elisenbrunnen die Hartmannstraße am Elisengarten entlang bis hinauf zum „Kreislauf des Geldes“, den Karl Henning Seemann 1976 in seinen skurrilen Bronzetypen auf einem Brunnen darstellte. Übrigens: Es soll Glück bringen, einen Pfennig ins Wasser zu werfen. Wenn Sie sich nun Richtung Dom wenden, können Sie einen Abstecher rechts in die Krämerstraße zum „Puppenbrunnen“ (1975) von Bonifatius Stirnberg unternehmen. Die anschaulichen Puppen aus Bronze lassen sich aufgrund ihrer Gelenke verdrehen und zeigen die Aachen-Typen Domherr, Marktfrau, Professor, Reiter, Harlekin und Modepuppe. Gehen Sie nun wieder zurück über den Münsterplatz zur Mariensäule, von Stadtbaumeister Friedrich Josef Ark 1847 errichtet. Gottfried Göttig schuf die Figuren: Muttergottes, St. Foillan, St. Michael und den heiligen Vinzenz von Paul.

Am Rande des Münsterplatzes findet sich der „Vogelbrunnen“ (1987), auch „Möschebrunnen“ (Mösch = Spatz) genannt, von Bonifatius Stirnberg. Aus der großen Kugel fließt, nachdem man den Knopf gedrückt hat. Am gegenüberliegenden originellen „Domlädchen“ gehen geht es links ab durch das enge Spitzgässchen zum Fischmarkt (links das Grashaus, ehemaliges Rathaus), wo die Figur eines kleinen nackten Jungen auf dem Brunnen zwei Fische festhält: das „Fischpüddelchen“ von Hugo Lederer (1911). Die Empörung über die Figur war damals so groß, daß man den Brunnen sogar eine Weile bewachen musste. Geht man links weiter, kommt man zur „Rennbahn“ die zum „Türelüre-Lißje“-Brunnen an der Klappergasse führt, in dem Hubert Löneke 1967 ein Spottliedchen umsetzte. In dem Lied geht es um ein Mädchen, das beim „kleinen Geschäft“ halb neckend, halb schützend von drei Jungens umtanzt wird.

Der Schmied war Metzger
Aachener Historie erzählt der „Wehrhafte Schmied“ an der Jakobstraße von Karl Burger (1909). Es erinnert an den tapferen Mann, der zusammen mit seinen Söhnen 1278 in der Gertrudisnacht an der Vertreibung des Grafen von Jülich und seiner Mannen entscheidend zuschlug. Übrigens: der Schmied war eigentlich ein Metzger.

Text von Sabine Rother | Aachent Tourist Service e.V.

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