Campingurlaub im Wandel der Zeit

Oft klingt es ein wenig nach „Alternativurlaub“, doch diejenigen, die sich in der Camping-Szene auskennen, wissen: Neben die Abenteuerer mit Schlafsack und Zelt reihen sich immer häufiger auch diejenigen, die ländlich angelegte Camping-Plätze schätzen – und doch in unmittelbarer Nähe einer attraktiven Stadt alle urbanen Vorzüge nutzen.
Camping ist längst
kein Billig-Urlaub mehr
„Camping
liegt im Trend“,
heißt die überschrift eines Artikels in der
Badischen Zeitung vom Juli 2014, der aufzeigt, dass es einen massiven
Zulauf auf die Campingplätze Europas gibt. Die Anzahl der
Campingplätze sei demnach um zehn Prozent in den vergangenen
zehn Jahren gestiegen. Und noch weitere Trends zeigen sich in der
Camper-Szene: "Camper
verfügen über ein gutes Haushaltseinkommen und sind
bereit, Geld auszugeben“,
heißt es seitens des Deutschen Tourismusverbands. In Zahlen
bedeutet das: Es werden mehr Campingmobile zugelassen und die Camper
lassen sich ihren Aufenthalt knapp doppelt so viel kosten wie noch vor
zehn Jahren.
Zudem trägt der Camping-Trend dem Wunsch Rechnung, im eigenen Land Urlaub zu machen, das doch so viel zu bieten hat. Für 2015 lagen insbesondere Camping-Urlaube in Deutschland, Österreich und der Schweiz groß im Rennen, doch auch Campingplätze in Italien, Kroatien, Frankreich, Spanien und Ungarn sind gerade in der Hochsaison enorm schnell ausgebucht, obgleich die Angebote fürs Camping europaweit keine Mangelware sind.
Die Gründe, die
fürs Campen sprechen, haben sich nicht geändert
Das zeigt ein Blick in einen
Artikel vom 11. August 1972. Die Zeit führt hier
Gründe an, warum Menschen campen. Mit Blick auf die aktuelle
Situation zeigt sich, dass sich beim Camping in den letzten 40 Jahren
nicht alles komplett verändert hat, aber dennoch sind die
Vorteile von 1972 nicht 1:1 zu halten, wie diese Tabelle zeigt.
Camping im Jahr 1972 |
Camping im Jahr 2015 |
Gäste sind auf dem Campingplatz leichter zu empfangen als im Hotel. |
Rund um die Uhr besetzte Eingangsbereiche machen es unmöglich, sich auf den Campingplatz zu schmuggeln. Oft werden Gäste sogar zur Kasse gebeten. |
Camping bringt die Menschen in die Natur. |
Das ist auch heute noch so, denn Campingplätze sind in aller Regel sehr naturnah gestaltet, obgleich sie alle Vorteile einer Ferienanlage bieten. |
Camping heißt flexibel zu sein und weiterzureisen, wenn der Urlaubsort nicht das hält, was er versprochen hat. |
Diejenigen, die über ein eigenes Wohnmobil verfügen, haben diese Vorteil, denn sie können zusammenpacken und weiterfahren. Wer allerdings in einem fest installierten Mobilheim unterkommt, muss dort die gebuchte Zeit verbringen, ähnlich wie in einem Hotel. |
Kameradschaft wird auf dem Campingplatz groß geschrieben. |
In den Dauercamper-Bereichen ist dies durchaus noch der Fall, doch unter den wöchentlich wechselnden Gästen können kaum langjährige Freundschaften entstehen. |
Kinder und Tiere sind beim Camping keine Seltenheit. |
Das ist bis heute noch so, jedoch gibt es heutzutage auch Hotelanlagen, die Kinder und Tiere herzlich willkommen heißen. Hier hat letztlich auch im Hotelbereich ein Umdenken stattgefunden. |