Berlin - Die Perle an der Spree
Die Hauptstadt Deutschlands war bereits Thema vieler Songs, unter anderem Marlene Dietrich, Harald Juhnke, ja sogar Alphaville und Robbie Williams verewigten den Stadtstaat in ihren Liedtexten. Kaum eine deutsche Stadt lockt im Jahr mehr Besucher an, mit mittlerweile fast 25 Millionen gezählten Übernachtungen im Gastgewerbe führt Berlin das inoffizielle Ranking der meistbesuchten Städte Deutschlands an. Auf Platz 2 rangiert München mit gerade einmal halb so vielen Übernachtungen, ein deutliches Zeichen wie begehrt gerade Berlin bei den Touristen ist.
Das muss man gesehen haben!
Berliner Reichstag © Flickr.com-BY - websprinter.nl
In Berlin gibt es viel zu entdecken, von den normalen Sehenswürdigkeiten über das Nachtleben bis hin zur in Berlin recht viel vorhandenen freien Natur reicht das Spektrum. Es richtet sich frei nach der verfügbaren Zeit und der gebotenen Eile, was und in welcher Geschwindigkeit man etwas gesehen haben muss. Leute mit viel Zeit werden sich von den normalen touristischen Aktivitäten, wie etwa den
Bundestag besichtigen, die Museumsinsel besuchen und über die Straße "Unter den Linden" spazieren und dabei die historischen Bauten zu bewundern, schnell abwenden und auch die tieferen Ebenen der Stadt erkunden.
Gerne wird auch mal ein Tagesausflug in den Berliner Tierpark in Friedrichsfelde oder aber auch in den Botanischen Garten in Lichterfelde unternommen, die innerhalb des Stadtgebietes ein erstaunlich großes Areal innehaben. 865 verschiedene Tierarten können im Tierpark auf rund 160 Hektar Fläche bewundert werden. Vorsicht ist allerdings geboten, wer vieles Laufen so nicht gewohnt ist, wird danach seine Füße am liebsten abschrauben wollen. Der Botanische Garten kann immerhin mit 43 Hektar und rund 22.000 der verschiedensten Pflanzenarten aufwarten, hier gilt es besonders für Kinder viele kleine Geheimnisse und versteckte Pfade zu entdecken.
Pfaueninsel © Flickr.com-BY - websprinter.nl
Wer sich länger in Berlin aufhält, sollte die Randbereiche auch nicht aussparen bei seinen Besichtigungen. Das märchenhafte Schloss Pfaueninsel ist hier definitiv ein beliebtes und auch schönes Ziel. Die Pfaueninsel selbst wird ihrem Namen ebenfalls gerecht und ist Heimat vieler Pfauen, deswegen sei hier eher die Ruhe der stete Begleiter als die Hektik.
Wer nun vielleicht auch schon den einen oder anderen Kiez kennengelernt hat und sich sagt, er möchte auch gerne etwas Außergewöhnliches sehen, könnte sich aufmachen und nach Potsdam fahren, um den Filmpark Babelsberg und die angrenzenden
Babelsberger Filmstudios zu entdecken. Sie wurden 1912 gegründet und sind damit die ältesten Großatelier-Studios der Welt. Hier spielte sich vor dem Aufstieg Hollywoods als Filmmetropole das zentrale Filmgeschehen ab. Filme, die Filmgeschichte schrieben, wie Metropolis (1927), Der blaue Engel (1930), Die Feuerzangenbowle (1944), aber auch neuere Filme wie Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat (2007), Die drei Musketiere 3D (2011) und Cloud Atlas (2011) wurden hier zu großen Teilen, wenn nicht sogar ganz und gar produziert. Hier befindet sich tatsächlich auch heute noch das weltweit größte Studio mit knapp 7355 Quadratmetern, zum Vergleich in Hollywood misst das größte Studio gerade einmal 3900 Quadratmeter.
Auch neuere Attraktionen, wie etwa der Dungeon Berlin, sind in die Stadt gezogen. Doch Achtung, dies ist nichts für schwache Nerven. Denn dort geht man in den Untergrund und erkundet innerhalb einer 60 minütigen geführten Veranstaltung die grausamsten Aspekte der nunmehr über 700 jährigen Berliner Stadtgeschichte.
Das Nachtleben der großen Stadt
In Berlin gibt es nicht nur am Tage etwas zu entdecken, auch die
Nacht ist gern der Freund der Berliner. Zur richtigen Zeit gekommen, kann man Veranstaltungen wie etwa die Pyronale oder The Festival of Lights genießen. Dies sind eher Veranstaltungen aus dem Spätsommer oder Herbst, aber jeden Blick wert, mit dem man sie bedenkt.
Auch wer sich dem hemmungslosen Partyleben hingeben möchte, ist hier nicht fehl am Platze. Besonders Clubs wie beispielsweise
das Berghain und das Watergate haben es zu einem etablierten, internationalen Ruf gebracht und sollten nicht unerwähnt bleiben - vor allem im ersteren sollte man mit einem gewissen Stil und in entsprechender Kleidung auftreten, sonst ist die Einlassschance eher gering.
Wer sich unter das normale Partyvolk mischen möchte, ist in der Nähe des legendären Bahnhofs Warschauer Straße gut aufgehoben. Hier tummelt sich alles, was Tanz- und Flirtfieber gleichermaßen gepackt hat. Sei man nun Schwul oder Hetero, hier findet man mit Clubs wie dem Matrix oder aber der Busche sein Metier und kann sich ausgelassen den Bässen und Beats hingeben.
Gerade letzterer mischte schon die DDR als einziger schwul-lesbischer Club auf und ist auch nach 27 Jahren Clubgeschichte ein ungebrochener Dreh- und Angelpunkt in der homosexuellen Partyszene.
Selbstverständlich finden sich außerdem noch viele andere Clubs entsprechend den Vorlieben der Besucher im Großraum Berlin.
Das Schlusswort
Eine Stadt wie Berlin benötigt eigentlich keine extra Fürsprache, sie gehört unbestritten zu den schönsten und ereignisreichsten Stätten Europas, wenn nicht sogar der Welt. Jeder der die Hauptstadt gesehen hat, wird sich schwer tun, sie einzuordnen, denn sie ist so wandlungsfähig wie ihre Einwohner. Ein lebender Teil der deutschen Geschichte und ein unlängst gelungenes Integrationsprojekt der multikulturellen Stadtgemeinde.
Nico Hofmann, ein deutscher Filmproduzent und Regisseur, sagte in einem Interview etwas sehr Wahres: "Berlin ist eben ein Mythos. Die Luftbrücke, die Mauer, der Kalte Krieg, die Maueröffnung, die Wiedervereinigung - diese Themen sind in aller Welt ein Begriff."
In Berlin wird Geschichte, Gegenwart und Zukunft gleichermaßen gelebt.