Außergewöhnliche Museen dieser Welt
Wenn der Besuch im Museum besonders sein soll!

Wer einen Städtetrip wagt, der plant mindestens einen Besuch im Museum mit in den Sightseeing-Trip mit ein. Doch welches Museum soll es werden? Da gibt es die regionalen Klassiker, die vor allem eins versprechen: Viel Input über die Stadt, die Region und ihre Historie. Je nach Ort können auch spezielle Museen zur Wirtschaft vor Ort sowie zu Kunst und Kultur Thema in einem Museum sein. Doch auch diese spezialisierten Themenmuseen gehören ebenso zum Standardprogramm wie die namhaften Größen wie beispielsweise der Louvre in Paris. Was aber, wenn der Besuch im Museum ein außergewöhnlicher werden soll!? Dann bietet die folgende Liste Inspiration.


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Geschichte zum Anfassen: das Museum der Apartheid, das Bestattungsmuseum und das Steuermuseum

Ein durchaus historisch brisantes Thema steht im Apartheidmuseum im südafrikanischen Johannesburg im Fokus. Thematisiert wird die Rassentrennung, die von 1948 bis 1994 das Leben der Menschen zeichnete. Für viele befremdlich mag da bereits der Eingang sein – für „Weiße“ und „Nicht-Weiße“ gibt es zwei Türen. Ebenfalls historisch mutet das Bestattungsmuseum im von Morbidität gezeichneten Wien in Österreich an. Im Fokus stehen – wie der Name bereits vermuten lässt – die Friedhofs- und Bestattungskultur und das mit Blick auf die vergangenen Jahrhunderte. Einem wahrlich witzigen Ansatz, das langweilige Steuerthema aufzugreifen, widmet sich das Steuermuseum in Brühl. Thematisiert werden sowohl die Anfänge des Steuerwesens in Ägypten als auch der Schlendrian, der eher in der heutigen Zeit zuhause ist.

Hanf. Eine Kulturpflanze kommt ins Museum

Mehrere tausend Jahre ist die Kulturpflanze Hanf mittlerweile alt. Grund genug sie ins Museum zu packen bzw. ihre bewegte Geschichte zu präsentieren. Das ist im Übrigen vielerorts möglich. In Amsterdam, Barcelona, Montevideo, Berlin, Wien und Dunedin gibt es Hanfmuseen, die sich mit der oftmals umstrittenen Kulturpflanze auseinandersetzen.

Nonseum: Eingelegte Birnen - mit Hochspannung erwartet: Elektrisches kompott in leuchtenden Wattstärken.  erich deutsch, Foto: Mirko Plha

Zwei Anti-Museen: Dinge und Kunst, die die Welt nicht braucht

Das Nonseum befindet sich im niederösterreichischen Herrnbaumgarten und bietet vor allem Unnützes. Dahinter verbirgt sich der Verein für Verwertung von Gedankenüberschüssen und eben dieser hat nicht etwa das vornehmliche Ziel, Nonsens zu präsentieren, sondern den Besuchern ein Lächeln zu entlocken. Und das funktioniert meistens ganz prima. In der US-amerikanischen Stadt Massachusetts befindet sich das Museum of Bad Art, das einen ähnlichen Ansatz verfolgt wie das österreichische Pendant über unnütze Dinge. Der Ansatz ist hier, Kunst zu präsentieren, die nicht in der Rubrik der Weltklasse rangiert, sondern de facto eher mächtig gewöhnungsbedürftig ist.

Im mexikanischen Cancún befindet sich das Unterwassermuseum

400 Steinskulpturen erwarten die Besucher in Cancún in Mexiko. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Skulpturen, sondern um Kunstwerke, die aus einem ganz speziellen Material gefertigt wurden. Die Idee: Auf ihnen sollen sich bestenfalls Korallen ansiedeln und neue Riffe bilden. Damit versucht der Künstler, der sich dahinter  verbirgt, Jason DeCaires Taylor, nicht nur ein Kunstwerk zu erschaffen, sondern auch die natürlich gewachsenen Riffe zu entlasten. Kunst trifft hier auf Umweltschutz. Geniale Idee und ein wahrlich außergewöhnliches Museum. Wer nicht bis nach Mexiko reisen möchte, um in die Wasserwelt abzutauchen, kann auch nach Neustadt an der Aisch reisen. Dort wartet das Karpfenmuseum mit einem Einblick in die über tausendjährige Tradition der Karpfenfischerei auf.

Ein Buch in Form eines Museums: das Museum der Unschuld

Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk hat den Roman „Das Museum der Unschuld“ nicht nur verfasst, sondern vier Jahre nach der Publikation, nämlich im Jahr 2012, eben dieses Museum quasi von der Fiktion in die Realität befördert. Wer das Buch kennt, kann sich durch das Museum bewegen – und wird sich in jedem Stockwerk an den Autor, das Werk und den Romanhelden erinnert fühlen.

In Zagreb empfängt das Museum der zerbrochenen Beziehungen die Besucher

In Kroatien, genauer gesagt in Zagreb, befindet sich ein Museum, dessen Geschichte nicht persönlicher sein könnte. Das Museum of broken Relationships stellt all das aus, was aus alten zwischenmenschlichen Beziehungen stammt. Gestartet ist die Idee der Inhaber nach einem ganz persönlichen Beziehungsende. Wer hier Dinge von ehemaligen Freunden und Verflossenen besichtigen will, darf auch selbst etwas zum Museum beitragen. Jeder kann hier ein Ausstellungsstück mitbringen – und so versuchen, seine eigene Vergangenheit zu verarbeiten.

In Reykjavík gibt es ein Phallusmuseum, in Holland ein Körpermuseum

Unglaublich aber wahr: In der Hauptstadt von Island, in Reykjavík, befindet sich ein Penis-Museum. Über 200 Phallen sowie Einzelteile sind dort ausgestellt. Der Fokus liegt dabei auf Land- und Meeressäuger. So gibt es für Interessierte Phallen von Robbe und Walross ebenso zu begutachten wie vom Bär. Seit 2011 soll sogar ein menschlicher Phallus unter den Ausstellungsstücken sein. Einzig und allein um den menschlichen Körper geht es im Corpus Museum im holländischen Leiden. Auf der Tour geht es nicht nur darum, den Körper kennenzulernen, sondern auch zu erfahren, was ihm gut tut bzw. was ihn gesund erhalten wird.